Neue Planungsmethoden für Sicherheit und Nachhaltigkeit
Editorial TEC21 15/2024
Die St. Galler Kantonalbank Halle von Ilg Santer Architekten auf dem Gelände der Olma Messen und das Bürohaus «Hortus» von Senn, Herzog & de Meuron und ZPF Ingenieure in Allschwil dürfen wohl getrost als ungewöhnliche Bauten bezeichnet werden. Unter der grössten Halle der Ostschweiz verlaufen gleich mehrere Verkehrswege, während das Geschäftsgebäude im Grossraum Basel auf eine Tiefgarage verzichtet. Beiden gemein ist, dass sie – auch über die Fachpresse hinaus – Aufmerksamkeit erregten. Das hängt nicht nur mit ihren auffälligen Konstruktionsweisen zusammen: In St. Gallen wurde das Gebäude teilweise im Freivorbau betoniert, in Basel besteht das Tragwerk aus Buchenholz. Auch die Herangehensweise in der Planung, neuartige Methoden und Denkweisen einfliessen zu lassen, verbindet die beiden doch sehr verschiedenen Bauten.
Beim Hortus setzte man sich zuerst das Ziel grösstmöglicher Nachhaltigkeit, prüfte und entwarf die einzelnen Bauelemente nach deren Machbarkeit und setzte sie zu einem gelungenen Ganzen zusammen. Aus einem nachhaltigen Baukasten entstand so das fertige Gebäude. In St. Gallen war das benötigte Raumkonzept wie üblich zwar vorgegeben, bei der Umsetzung aber wurden bereits von Beginn an die Simulationsexperten von AFC Energie + Sicherheit hinzugezogen. So gelangen die schon im Wettbewerb angedachten Nachweise im Brandschutz und der Gebäudetechnik auch ohne übermässige, kostspielige Einbauten. Manchmal lohnt es sich, rechtzeitig neuartig zu denken.