Her­aus aus der Kom­fort­zo­ne

Hintergründige Gedanken der TEC21-Redaktion rund ums Thema Baukultur.

Publikationsdatum
16-04-2020

In Bern wimmelt es ja von Ämtern und Behörden. Nicht selten residieren sie seit Jahrzehnten in denselben prachtvollen Gebäuden, in Gang gehalten von ebenso langjährigen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Kürzlich hatte ich Gelegenheit, zu einem Arbeitstreffen an einen dieser Orte eingeladen zu sein. Der Verantwortliche empfing mich an der Tür und stiess sich beim Weitergehen empfindlich an einem Vorsprung – nicht der Rede wert.

Er erzählte von der reichen Erfahrung, zu der er es im diesem Haus gebracht hat. Um einige Dinge anzusehen, wechselten wir vom Büro zum Archiv. Und wieder: Im Treppenhaus stiess er sich. Wir gingen weiter, arbeiteten uns durch das Archiv und kehrten nach einiger Zeit zurück in sein Büro. Als er erneut ruckartig hängen blieb, stockte die Diskussion, und wir blickten auf die Wand. Ein ausladendes, leuchtend blaues Ding prangte mitten auf der Fläche.

Aus höchst aktuellem Anlass war in der Nähe des Eingangs ein Spender zum Desinfizieren der Hände montiert worden. Das Objekt stört die gewohnte Kurve, mit der der Mitarbeiter die Treppe zu nehmen pflegt, und funktioniert so auf doppelte Weise: indem es – wenn auch etwas schmerzhaft – ein paar Mal am Tag die ihm gebührende Aufmerksamkeit einfordert.

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