Ei­ne Brü­cke für die Samm­lung

Bauhaus Museum Dessau

Die ursprüngliche Idee der Architekten, das Sammlungsgeschoss als Stahlfachwerkkonstruktion auszuführen, erwies sich als zu kostspielig; so schlug das Ingenieurbüro eine Brücke mit Stahlbetonwänden auf zwei Kernen vor.

Publikationsdatum
04-07-2019

Holger Alpermann, verantwortlicher Tragwerksplaner des Büros Bollinger + Grohmann Ingenieure sieht in dem Konzept der Black Box «ein Brückenbauwerk, das in einem Hochbau umgesetzt wird». Die unter den Wänden der Black Box stehenden Kernwände wurden in biegeweiche Rahmen aufgelöst, um horizontale Zwangskräfte aus dem oberen Geschoss (z.B. Schwinden, Kriechen durch Temperaturwechsel) aufnehmen zu können.

Die Stahlbetonwände der Black Box sind 45 cm dick und umfassen einen Zwischenraum von 18 Metern. Boden und Decke des schwarzen Quaders bestehen aus Unterzugsdecken mit vorgespannten Fertigteilbindern. Diese liegen am Kopf- und Fusspunkt des Geschosses auf Konsolen auf. Über der Fertigbetondecke folgen Halbfertigteile und eine Ortbetonergänzung. Um eine spätere Durchbiegung zu verhindern, wurde die Blackbox mit einer Überhöhung von bis zu 9 cm hergestellt.

Nach Fertigstellung des Rohbaus wurden die Hilfsstützen aus der Bauphase schrittweise hydraulisch abgesenkt, bis sie lastfrei waren und rückgebaut werden konnten. Nun ist das Obergeschoss noch rund einen Zentimeter überhöht. So besteht Spielraum für die Aufnahme zusätzlicher Lasten, wie der Ausstellungsarchitektur.

Weitere Beiträge zum Thema finden sich hier.

Verwandte Beiträge