Was der al­te Mo­ser schon wuss­te

Publikationsdatum
28-01-2016
Revision
28-01-2016

Nahe beim badischen Lenzkirch im Südschwarzwald besuche ich die historische Gutachbrücke: ein 64 m weit ­gespannter Steinbogen, gebaut aus Sandstein aus den Vogesen, der Pfalz und dem nahen Rötenbach. Doch was ist das? Direkt dahinter führt eine neue, knallblaue, ­stählerne Eisenbahnbrücke über die Strasse. Die Vorgängerin war zu niedrig und wurde im vergangenen Sommer ersetzt, damit auch Fahrzeuge mit einer Höhe von über 4 m die Engstelle passieren können.

Wohl­meindende können der ­Konstruktion zugute­halten, dass Alt und Neu deutlich ablesbar sind. Störender finde ich das mit Granit verkleidete Widerlager. Aber ­wahrscheinlich ist diese Gestaltung letzten Endes nur konsequent gedacht: So konnte man schon 1901 in der Schweizerischen Bauzeitung lesen, die Gutachbrücke sei eine bemerkenswerte ­Konstruktion und die Sandsteine hätten eine schöne Farbe, der Autor R. Moser verstehe die Vorliebe der Badener für diese Steinsorte aber dennoch nicht – insbesondere da die besten Granite unter anderem im Alb- und Kandertal zur Verfügung stünden und sich bei Projekten in der Schweiz vielfach bewährt hätten.

Was würde er wohl zur heutigen Aus­führung sagen?

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