Ei­ne Brüc­ke zwi­schen For­schung und Be­völ­ke­rung

Experten aus Forschung und Wirtschaft trafen sich im September während dreier Tage anlässlich der elften Academia Engelberg. Ziel der Veranstaltung ist, das Verständnis zwischen Gesellschaft und Forschung zu fördern. Die diesjährigen Beiträge widmeten sich dem Thema «Zukunftsstädte: Technologie, Gesellschaft und Akteure des Wandels.»

Data di pubblicazione
14-12-2012
Revision
17-10-2018

Zahlreiche Referentinnen und Referenten veranschaulichten je nach Forschungsgebiet mit soziologischem, wirtschaftlichem oder technischem Schwerpunkt die Komplexität des globalen Städtebaus. Neben Fachleuten der ETH erweiterten Referenten anderer Universitäten durch ihre Beiträge den Blickwinkel auf die Thematik. Antoine Picon von der Harvard-Universität in Boston erläuterte Zusammenhänge zwischen digitalen Technologien und Städtebau. Jane M. Jacobs von der Universität in Edinburgh zeigte spannende Rückblicke in die Geschichte des Wohnblockbaus, und Lai Choo Malone-Lee, vom Zentrum für die Nachhaltigkeit asiatischer Städte der Universität Singapur, brachte Licht in die gewöhnlich düsteren Prognosen der Überbevölkerung. Die Präsentationen über die Forschungsarbeiten der ETH spannten einen geografischen Bogen von Äthiopien nach Singapur. Insbesondere das langjährige Engagement mit und an der äthiopischen Universität EiABC in Addis Abeba und der Universität in Singapur stand im Fokus der Referate, die unter anderen von Marc Angélil und Franz Oswald gehalten wurden. Nicht nur ausgewiesene Fachleute kamen zu Wort, sondern auch junge Leute, die im Teil «Young Scientists» vertreten waren. Manche ihrer Beiträge fügten sich als willkommene, praxisbezogene Ergänzung in den Anlass ein.

Die Beiträge insgesamt machten die Komplexität und die Dimensionen des urbanen Städtebaus ersichtlich. Urbanisierung ist ein Prozess mit globaler und lokaler Bedeutung: Bis 2050 soll sich die urbane Weltbevölkerung beinahe verdoppeln – von 3.4 auf 6.3 Milliarden. Die Herausforderungen müssen innerhalb aller Disziplinen – Architektur, Städtebau und Umweltwissenschaften - mit gemeinsamer Anstrengung angegangen werden. Allgemeiner Konsens aller Teilnehmer war: Städtebau hat globale Gemeinsamkeiten, er ist aber an jedem Ort auch spezifisch und individuell. Umso wichtiger ist es, genau zu differenzieren.