Von «Our Com­mon Fu­tu­re» zu «lea­ve no one be­hind»

Data di pubblicazione
04-01-2023

Die Gründung des Völkerbunds (1920) und der UN (1945) folgte jeweils den beiden Weltkriegen; das gemeinsame Motiv war die Sicherung des Friedens. Vor 35 Jahren begannen sich die Vereinten Nationen auch mit ökologischen und sozialen Entwicklungsperspektiven zu befassen: 1987 präsentierte die UN-Kommission «Umwelt und Entwicklung» unter Vorsitz von Gro Harlem Brundtland den Bericht «Our Common Future». Der Report prangerte das Auseinanderdriften der Weltregionen in sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Hinsicht an. Der «wohlhabende Norden» war aufgefordert, sich für ein geopolitisches Gleichgewicht und eine nachhaltige Entwicklung zu engagieren.

Am UN-Gipfel 1992 in Rio de Janeiro wurde die Agenda 21 für nachhaltige Entwicklung beschlossen. Seither hat sich folgendes Vorgehen zur Förderung der Nachhaltigkeit etabliert: Im regelmässigen Rhythmus beschliesst die Staatengemeinschaft ein Rahmenwerk und definiert spezifische Ziele, die länderspezifisch zu überprüfen sind.

Der Reigen begann kurz vor dem 21. Jahrhundert: Mit den Millennium Development Goals formulierten die Vereinten Nationen acht Unterziele, die sich vor allem der Bekämpfung von Armut, Hunger und Seuchen widmeten und auf deren Umsetzung sich die Länder bis 2015 einigten. Der Erfolg war positiv bis durchwachsen; auf grosses Echo stiess allerdings, dass Afrika als diejenige Region mit den grössten Fortschritten auf sich aufmerksam machen konnte. Die UN selbst blieben in ihrer Bilanz nüchtern: «Trotz vieler Erfolge werden die ärmsten und schwächsten Menschen zurückgelassen.» «Leave no one behind» lautet bis heute die daraus abgeleitete Auf­forderung für eine dringende Fortsetzung der weltweiten Bemühungen: Im September 2015 wurde die Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung beschlossen. Das Setting der Nachhaltigkeitsziele wurde auf 17 Sustainable Development Goals (SDG) erweitert, um sowohl gesellschaftlichen als auch ökologischen Anliegen gerecht zu werden und diese mit den ökonomischen Rahmenbedingungen zu kombinieren. Das UN-Rahmenabkommen für die Agenda 2030, das noch sieben Jahre gültig ist, folgt den Leitprinzipien: People, Planet, Prosperity, Peace, Partnership (Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft).