Mas­se­nau­swan­de­rung stop­pen!

Data di pubblicazione
16-06-2016
Revision
12-02-2019

Was genau hat diese doch recht kuriose Werbebotschaft der Mutter aller Schweizer ­Einkaufszentren mit dem Bau- und Inge­nieurwesen zu tun?

Zunächst einmal: Die Plakatsäule im Bild steht mitnichten in Zürich, Zug oder ­Zofingen. Man muss schon, ennet der Grenze, in einen Vorort von ­Konstanz gelangt sein, um sie zu sehen. Da tut sich die Frage auf: ­­Wer wird hier angesprochen? Die Ein­heimischen lesen nur Bimbam und Kafi (Letzteres verstehen die ­meisten gerade noch). Das Plakat – es hängt dutzendfach überall in der Stadt – richtet sich also an jene Schweizer Einkaufstouristen, die hier nach halbstündigem Grenzstau und auf der Jagd nach noch dem verborgensten Schnäppchen ein wenig die Orientierung verloren haben: Pech gehabt, ihr Obersparfüchse – daheim in Wallisellen wärt ihr längst fertig mit dem Shoppingplausch. 

Aus der Verzweiflung des darbenden Schweizer Detail­handels wird auf Umwegen grenzüberschreitende Unterstützung in Sachen Bau- und Verkehrsplanung – und so doch noch ein Thema für unsere Zeitschrift: Würden genug Schweizer die Botschaft ­beherzigen, müsste man sich in Konstanz nicht den Kopf zermartern, wo noch mehr Parkplätze hinpassen. Der samstägliche Dauerstau hätte ein Ende. Und im Café wäre endlich mal wieder ein Platz frei.