Schwei­zer Holz stär­ken

Der Entscheid der Nationalbank, den Wechselkurs des Frankens zum Euro freizugeben, bedeutet für die Produzenten von Schweizer Holz und Holzprodukten eine existentielle Herausforderung. Lignum als Dachorganisation der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft ruft zur konsequenten Nutzung des einheimischen Rohstoffs Holz auf.

Date de publication
20-01-2015
Revision
25-08-2015

Der Entscheid trifft vor allem die ressourcennahen Glieder der Holzkette. Die Produktion des Rohstoffs Holz im hiesigen Wald lässt sich nicht einfach ins Ausland verlegen. Direkt betroffen sind aber auch die holzverarbeitenden Industrien, die ihren Rohstoff angesichts hoher Transportkosten aus der nahen Umgebung ihrer Werke beziehen müssen, um Schnittholzprodukte, Holzwerkstoffe oder Papier herzustellen.

Die Konkurrenz durch im Euroraum gefertigte Holzprodukte war bereits unter einem festen Wechselkurs bei 1.20 Franken so stark, dass die hiesigen Holzverarbeiter im Heimmarkt seit Jahren unter enormem Druck stehen. Mit der Aufgabe der Wechselkursunter­grenze erfolgt nun ein eigentlicher Dammbruch, der vielen Betrieben die wirtschaftliche Grundlage vollends entziehen könnte. Für die Produktion und die erste Verarbei­tungs­stufe von Holz in der Schweiz hat der Nationalbank-Entscheid deshalb eine existenz­bedrohliche Dimension.

Unter der neu gegebenen Ausgangslage wird nur eine entschiedene Verbesserung der Rahmen­bedingungen diese Zweige der hiesigen Wirtschaft konkurrenzfähig halten können. Die Branche zählt in dieser Hinsicht auf die seitens Bundesrat signalisierte Bereitschaft zum Support für die Schweizer Wirtschaft und wird dafür einen Massnahmen- und Forderungskatalog entwickeln.

Insbeso­n­dere ist jetzt der Moment, die Weichen für eine zukunfts- und wettbewerbsfähige Waldwirt­schaft zu stellen. Dafür braucht es Unterstützung zur Erschliessung topografisch weniger günstig gelegener Wälder, um die Erntekosten zu senken. Zugleich gilt es, in der laufenden parlamentarischen Diskussion um das Waldgesetz einschränkende Einflüsse und  Auflagen zu eruieren und konsequent zu reduzieren. Die Holzverarbeiter ihrerseits brauchen dringend eine spürbare Entlastung bei den Transportkosten, zum Beispiel mittels Überprüfung der Schwerverkehrsabgaben.

Vor allem aber gilt es, dem Produkt Schweizer Holz den Weg wo immer möglich zu ebnen. Lignum ruft private wie öffentliche Bauherrschaften von den Gemeinden über die Kantone bis zum Bund dazu auf, sich nicht nur vermehrt für Holz zu entscheiden, sondern für ihre Projekte auch den nachwachsenden Rohstoff aus unseren einheimischen Wäldern zu nutzen. Das ist nicht nur ökologisch das Beste, sondern hilft auch, Arbeitsplätze und Verdienst von vielen tausend Schweizerinnen und Schweizern zu erhalten.

Weitere Informationen: www.lignum.ch

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