Luigi Snozzi: Casa Kal­man

«Ich hoffe, dass Ihnen das Haus noch immer gefällt» schrieb der Architekt 1979 an die Bauherrin. Ihm selbst jedenfalls sei es das Liebste. So beginnt der hübsche Band über ein Tessiner Haus, das als Exponentin der sogenannten Tessiner Schule Geschichte gemacht und selbst eine Geschichte hat.

Date de publication
03-01-2023

Diese eigene Geschichte wird detailliert und mit viel Direktheit aufgerollt. Beschrieben sind die ersten Varianten für ein Ferienhaus mit Einliegerwohnung an einem steilen, verwilderten Hang, später auch der Auftrag derselben Familie für das Nachbargrundstück.

Unverblümt gibt die Tochter im Gespräch die erste Enttäuschung ihrer Mutter wieder, und ohne zu beschönigen schildert der Autor die Rezeptionsgeschichte der Casa Kalman, die eigentlich Casa Vera hätte heissen sollen. Das Buch im edlen Leineneinband ist wunderbar bebildert, nur leider ist der gesamte Text fett in der Schrift «Union«, einer Zusammenführung von Arial und Helvetica, gesetzt.

Die opportunistische Typografie passt kaum zu dem eigensinnigen Haus – auch wenn der Architekt und die Bauherrinnen sich stets einig waren, dass es einfach sein solle.

Harald R. Stühlinger: Casa Kalman – Luigi Snozzi. Christoph Merian Verlag, Basel 2022. 136 Seiten, 101 meist farbige Abb., 17 × 22.5 cm, ISBN 978-3-85616-978-7, Fr. 39.–

 

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