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Editorial TEC21  1–2/2022

Date de publication
13-01-2022

Zu Beginn des neuen Jahrs, für das wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, alles erdenklich Gute wünschen, richten wir den Blick auf die Innenstädte. Denn auch hier zeichnet sich ein Neubeginn ab: Der drängend werdende Sanierungsbedarf von Verwaltungsbauten aus der Nachkriegszeit, die die Stadtzentren durchziehen, geht vielerorts mit einem generellen Abbau von Bürolandschaften einher. Es ist fraglich, ob sich Investitionen in einen unveränderten Bestand langfristig bezahlt machen. Vielversprechender ist eine Investition in Wohnraum. Das mangelnde Angebot im klassischen Umfeld rückt die ungenutzten Bürobauten in den Blick der Wohnungssuchenden: Ihr Interesse erweitert sich über Standardlösungen hinaus und hin zu Gebäuden, die der Entfaltung von veränderlichen Lebens- und Arbeitsformen Platz bieten. Die klare Gestalt, die viele Gebäude aus den 1960er-Jahren auszeichnet, öffnet solche Räume, dazu punkten nicht wenige mit ihrer innerstädtischen Lage. 

Für eine wachsende Gruppe von Bewohnenden trägt eine lebhafte Umgebung inzwischen zum Wert ihres Wohnorts bei. Gelingt es, ehemalige Büro­standorte in bewohnte Quartiere zu ver­wandeln, so eröffnen sich auch in soziologischer Hinsicht Ansätze zur Aktivierung des Lebens in der Stadt. Hier tut sich die Chance für einen Strukturwandel auf, der das Gesicht der Städte, aber auch unseren Begriff vom Wohnen erneuert.

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