SRF Cam­pus Zü­rich

Editorial

Date de publication
07-01-2020

Das News- und Sport-Gebäude SRF in Zürich ist seit November 2019 in Betrieb. Es markiert einen grundlegenden Neubeginn, der weit über das Bauliche hinausgeht. Der Neubau und der Masterplan, der ihm zugrunde liegt, bringen das neue Selbstverständnis von SRF als öffentlich-rechtlicher In­stitution zum Ausdruck. Städtebaulich wandelt sich das SRF Areal Leutschen­bach von einer Enklave zu einem offenen Campus mit öffentlichen Nutzungen, die auch der Nachbarschaft zugute kommen.

Die Architektur ist selbstbewusst und repräsentativ, ohne pompös zu wirken; sie setzt den virtuellen Welten des digitalen Zeitalters eine formal zurückhaltende, aber dezidiert sinnlich-physische Präsenz entgegen. Das Raumprogramm berücksichtigt technologische und gesellschaftliche Umwälzungen der jüngsten Vergangenheit: Der Bau gleicht einer offenen Werkstatt, in der neue Arbeitsformen, Produktionsprozesse, Kommuni­kationskanäle und digitale Tools in die Praxis umgesetzt werden. Eine Besonderheit auch im internationalen Vergleich ist, dass dies direkt vor den Augen des Publikums geschieht: Die Studios im Erdgeschoss sind von aussen einsehbar, und auch in den Redaktionsbüros gibt es Bereiche, wo man – praktisch direkt vom Arbeitsplatz aus und für alle sichtbar – auf Sendung gehen kann. Weil ungewiss ist, in welche Richtung und mit welcher Geschwindigkeit sich die Medienwelt in Zukunft weiter verändern wird, erlauben das Tragwerk und die Gebäudetechnik eine hohe Flexibilität für künftige Anpassungen. Nicht zuletzt darin zeigt sich die herausragen­de Qualität des Neubaus: Die Synthese von Raum- und Tragstruktur ist so selbstverständlich, dass jede nur erdenkliche Umnutzung möglich erscheint, ohne den starken Charakter des Gebäudes zu beeinträchtigen. Die Zukunft kann kommen.

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