BIM im Team

Das Schweizerische Tropen- und Public-Health-Institut Swiss TPH will seine auf diverse Standorte in Basel ver­teilten Büros, Labors und Lehrräume zusammenführen. Für den Neubau ist eine bedarfs­gerecht optimierte, areal­weit energieeffiziente Gebäudetechnik vorgesehen.

Date de publication
24-05-2019

Das Gebäudetechnikkonzept ist auf eine hohe Energieeffizienz ausgerichtet. Da Labors die Hauptnutzung darstellen, steht die Optimierung der technischen Einrichtungen – etwa die Minimierung der Luftmengen – im Vordergrund.

Der Umgang mit Energie wird nicht nur nachhaltig, sondern auch nachbarschaftlich betrieben: Abwärme aus den Labors, die nicht im Gebäude genutzt werden kann, steht über das arealweite Netz den anderen Bauten zur Verfügung.

Die Verteilung der Medien ist bedarfsorientiert, die Erschliessungswege sind kurz. Sowohl der Wärme- als auch der Kältebezug erfolgen über den Arealverbund «BaseLink». Die dazu notwen­digen Zentralen befinden sich im UG. In den Labors, die teilweise hohe interne Lasten und daher einen geringen Wärmebedarf aufweisen, liegt der Fokus auf der Kühlung.

Diese ist flexibel: Bei geringeren Lasten erfolgt sie über die Lüftung (mit Zonenregulierung), bei höheren und konstanteren Lasten über zusätzliche ­Deckenelemente (Kühlkonvektoren); bei sehr hoher Last kommen zudem gezielt Umluftkühlgeräte zum Einsatz. Die effektive Leistungsbemessung erfolgt in Abstimmung mit dem Nutzer inkl. ausgewiesenem Anteil von Reserven. Sämtliche Nicht-Laborzonen werden konven­tionell über Decken-Heiz-Kühlsysteme bedarfsabhängig beheizt und gekühlt respektive über eine Fussbodenheizung (Verkehrsflächen) nur beheizt.

Die Technikzentralen für Lüftung/Klima sind mehrheitlich auf dem Dach und teilweise im UG. Die Verteilung erfolgt grösstenteils im Bereich der Erschliessungsflächen (Korridore) und der grossen Steigzonen bei den Treppen. Die horizontale Verteilung verläuft hauptsächlich oberhalb einer heruntergehängten Lamellendecke. Solare Energie wird mit einer grossen PV-Anlage genutzt.

Durchgängig in 3-D geplant

Das Generalplanerteam entschied von sich aus, das Projekt mit BIM abzuwickeln. Alle wesentlichen Partner trugen die Entscheidung mit. Zentral sind dabei eine durchgängige 3-D-Planung und -Koordination und eine datenbankorientierte Planung; Pendenzen und Protokolle inkl. Modellanbindung werden digital verwaltet, Anlagedaten gewerkspezifisch über Datenbanken – mit Nutzen in Planung, Ausschreibung und Ausführung.

Der Architekt führt das Architekturmodell inkl. Laborplanung und stellt es, periodisch aktualisiert, dem BIM-Koordinator zu Verfügung. Dieser koordiniert die Arbeiten der Fachplaner und aktualisiert periodisch das Gesamtmodell.

Die Architekten führen den Generalplaner –  in diesem Fall den HLKK-Planer – durch das Gesamtmodell. Geplant ist, dass auch die Bauleitung das Gesamtmodell nutzt, um Montageabläufe abzubilden und die Terminplanung zu optimieren.

Am Bau Beteiligte


Bauherrschaft
Schweizerisches Tropen- und Public-Health-Institut, Basel


Architektur
Kunz und Mösch Architekten ETH SIA BSA, Basel


Tragkonstruktion
Ulaga Partner, Basel


Gebäudetechnik
Waldhauser + Hermann, Münchenstein


Sanitärplanung
Grünig & Partner, Liebefeld-Bern


Elektroplanung
Pro Engineering, Basel


Laborplanung
Laborplaner Tonelli, Gelterkinden

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