usic Ge­ne­ral­ver­samm­lung 2014

Am 11. April 2014 fand im Hotel de la Paix in Lugano die diesjährige Generalversammlung der usic mit rund 140 Teilnehmern statt. Neben dem Gastreferat des Tessiner Architekten Mario Botta stand die Übergabe des Präsidentenamtes von Alfred Squaratti an Heinz Marti im Zentrum der Veranstaltung.

Publikationsdatum
30-04-2014
Revision
01-09-2015

Die beratenden Ingenieurinnen und Ingenieure haben in der Tessiner Bauwirtschaft eine starke Stellung, verfügt der Kanton doch über Vorzeigewerke des schweizerischen Ingenieursschaffens. Entsprechend bedeutend sind die Tessiner Ingenieursunternehmen für die regionale Wirtschaft. Die Luganeser Stadträtin Cristina Zanini Barzaghi bestätigte den Investitionswillen der Region in hervorragende Infrastrukturleistungen. Zanini, selbst Ingenieurin, zeigte anhand laufender Projekte, was dies am Beispiel der Stadt Lugano bedeutet.

«Eine neue Stadt Ticino»

Der Tessiner Baudirektor Claudio Zali schlug in seinem Referat den Bogen über die Region hinaus. Das Neat / AlpTransit-Projekt sei für das Tessin von höchster Bedeutung, so Zali. Nicht nur, weil das Tessin damit näher an die Deutschschweiz gebracht wird sondern weil das Jahrhundertprojekt auch Locarno, Bellinzona und Lugano wesentlich näher rücken lässt. «Die Neat schafft eine neue Stadt Ticino», betonte er.

Wie wichtig Ingenieursleistungen für die Architekturwelten von Mario Botta sind, zeigte die Tour d’Horizon, die der Tessiner Architekt anhand seiner weltweiten Projekte machte. Er führte die GV-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer durch seine wichtigsten Projekte – von Asien über das Tessin und Europa bis in die USA.

Stabwechsel mit markigen Worten

Die usic hat mit Heinz Marti (Dipl. Bauingenieur ETH / SIA) seit dem 11. April 2014 einen neuen Präsidenten. Marti ist Mitinhaber und Delegierter des Verwaltungsrates der schweiz- und europaweit tätigen Ingenieurunternehmung TBF + Partner AG mit Hauptsitz in Zürich. Er forderte die usic-Mitglieder auf, sich gemeinsam gegen die Tiefpreispolitik in der Branche zu wenden. «Wer heute über unrealistisch tiefe Preise einen Auftrag gewinnt, schadet damit morgen der ganzen Ingenieursbranchen in der Schweiz.»

Bei der symbolischen Stabübergabe an den neuen Präsidenten stellte Alfred Squaratti wesentliche Herausforderungen ins Zentrum, der sich die ganze beratende Ingenieursbranche in der Schweiz stellen muss: «Das nach wie vor volle Projektportfeuille der öffentlichen Hand sowie zahlreiche private Bauvorhaben in der Schweiz dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass unsere Branche den Fachkräftemangel für hochstehende Beratungsleistungen noch nicht überwunden hat. Diese Situation dürfte mit der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative verschärft werden.» Die usic sei hier als nationaler, anerkannter patronaler Dachverband besonders gefordert. «Es darf nicht sein, dass wir uns bei der Verteilung der Kontingente in der Branche und in den Verbänden gegenseitig bekämpfen. Was zählt, sind die Leistungen der Ingenieursbranche für das Land.» Bekanntlich sind der NEAT-Bau, Grossprojekte im Schienen- und Strassenbau, aber auch andere innovative Bauwerke ohne die Mitwirkung von beratenden Ingenieuren nicht realisierbar.» 

«Silbernen Zirkel» verliehen

Zur Würdigung von besonderen Verdiensten im Bereich der Nachwuchsförderung überreichte Urs von Arx, Präsident der Stiftung bilding, der jungen Gebäudetechnik-Ingenieurin Janine Jerg von Waldhauser + Hermann AG aus Basel den «Silbernen Zirkel». Jerg ist seit der Gründung bei den usic Young Professionals mit dabei, beteiligte sich bereits mehrmals an Projekten zur Nachwuchsförderung und unterrichtet neben ihrer eigenen Ingenieurtätigkeit junge Gebäudetechnikplaner an der Gewerbeschule in Basel.

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