Ti­na Ci­es­lik er­hält Aus­zeich­nung

Unsere Fachredaktorin publizierte den Artikel «Mit zarter Hand» im Frühling 2020. Im Herbst gewann sie damit den dritten Platz beim diesjährigen SFJ-Award, verliehen vom Verband Schweizer Fachjournalisten.

Publikationsdatum
28-09-2020

Der sehr lesenswerte Artikel erschien zuerst in TEC21 12/2020 «Renovation mit Augenmass» und auf espazium.ch. Er berichtet eindrücklich über die im wahrsten Sinn bewegte Geschichte eines Gebäudes. Die Villa Hotz wurde 1927 an heikler Lage in Zug errichtet: Sie steht direkt an jener Katastrophenbucht, wo 40 Jahre davor die ganze Küstenlinie samt Häuserzeile in den See eingebrochen war. Dass der Baugrund instabil war, nahm der furchtlose Bauherr in Kauf. Bis heute ist die Villa eine der schönsten Bauten an der Zuger Seepromenade, nicht nur äusserlich, sondern auch dank ihrem Innenausbau: Die im üppigen neubarocken Stil gestalteten Räume wurden samt Täfer, Leuchter, Seidentapeten und Jugendstil-Kachelöfen durch lokale Handwerker und Künstler realisiert und blieben weitgehend erhalten. 

Doch der ungünstige Baugrund hat im Lauf der Zeit zu beträchtlichen Setzungen geführt: Die Villa, die sich seit 1978 im Besitz der Stadt Zug befindet, senkt und neigt sich bis heute durchschnittlich um 2.5 bis 3.5 mm pro Jahr. Daher musste sie ab 2016 wieder instandgesetzt werden. Dabei sollten nicht nur einige Elemente wie Küche, Fenster, Sanitär- und Elektroanlagen ersetzt und kleinere Bauschäden behoben werden; es galt auch, die Villa hinsichtlich Brand- und Schallschutz zu ertüchtigen. Allerdings ohne zusätzliches Gewicht, um die unvermeidlichen Setzungen nicht noch zu verstärken.

Wie das Nachwuchsbüro Melk Nigg Architects in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege dieses Bravourstück meisterte, reflektiert Tina Cieslik in ihrem Artikel ebenso anschaulich wie technisch präzise. Das besonders anspruchsvolle Projekt dient dabei auch als Beispiel dafür, welches kreative Potenzial das Thema Umbau eröffnen kann – ein wichtiges Zukunftsthema für die Planungs- und Baubranche, die sich künftig vom Neubau auf der grünen Wiese eher abwenden und stärker auf die qualitativ hochstehende Erhaltung und Verdichtung bestehender Bausubstanz konzentrieren soll.

Wir gratulieren Tina Cieslik von Herzen zu dieser verdienten Auszeichnung! 

Informationen zum Award und allen Preisträgern: 
www.sfj-ajs.ch