Ta­gung «Er­satz­neu­bau | Er­neue­rung | Ent­schei­dungs­kri­te­ri­en»

Nachhaltiger Abbruch?

An der SIA-Tagung zum Thema Ersatzneubau geht es um das Für und Wider einer energetischen Erneuerung des Gebäudebestands. 14 Referenten werden zu Wort kommen. 

Publikationsdatum
28-08-2015
Revision
12-09-2015

Der anhaltende Wohnraumbedarf und die seitens Bund und Kantonen erhöhten Anforderungen an die Energieeffizienz der Gebäude rufen nach innovativen Strategien im Umgang mit dem Gebäudebestand, auch als Gegenmodell zur bisherigen Praxis der energetischen Sanierung. Die diesjährige Tagung des SIA-Fachrats Energie in Bern befasst sich mit dem Thema Ersatzneubau vs. Erneuerung und soll Kriterien vermitteln, die in konkreten Situationen entscheiden helfen.

Denn während die einen auf behutsame Bestandssanierung setzen, bekräftigen Fürsprecher der Strategie Ersatzneubau, oft sei es wirtschaftlicher und auch stadt­entwicklungspolitisch sinnvoller, ganze Quartiere abzubrechen und durch neue zu ersetzen. Hier ­müssen Gemeinden, Immobilien­eigentümer oder Planer Entscheidungen von grosser Tragweite treffen; deshalb sollte es auch gestattet sein, das Ziel einer flächendeckenden, nahezu ­maximalen Energieeffizienz des ­Gebäudeparks zu hinterfragen. Entscheidend ist dabei wohl, ob Neubauten in der Gesamtbetrachtung tatsächlich ressourcenschonender sind als eine umsichtige Ertüchtigung des Bestands. 

Wert der energetischen Gesamtbetrachtung

Schränkt man die Fragestellung auf den «echten» Ersatzneubau ein, Gebäude also, die auf bereits bebautem Terrain und nicht auf neuen Bau­arealen auf der «grünen Wiese» entstehen, scheint die Sache eindeutig: Dann sind Neubauten auch in der energetischen Gesamtbetrachtung wirtschaftlicher. Doch wer kann schon mit Sicherheit sagen, ob ­heutige Bauten nach einer Amorti­sa­tionsphase von 20 bis 25 Jahren den dann geltenden funktionalen An­forderungen noch entsprechen? All diese Fragen sollen an der Tagung Thema sein – ebenso wie die «weichen» Kriterien, die für einen Bestandserhalt sprechen. Etwa die Frage, wie der kulturelle Wert und die soziale Akzeptanz eines Gebäudes bei der Entscheidung zwischen Erneuerung oder Ersatzneubau gewichtet werden können. 

Die Tagung gliedert sich in die Blöcke «Perspektiven», «Projektbeispiele» und «Entscheidungskriterien». Je vier Vorträge – von Stadtentwicklungsverantwortlichen, Denkmalpflegern, Energieexperten und Architekten – sind gefolgt von einem kurzen Podiumsgespräch, das den Referierenden die Gelegenheit gibt, ihre Sichtweisen zu diskutieren und vertieft darzulegen.

Tagung

Wann und wo: 24. September 2015, 9 bis 17 Uhr, in Bern
Information und Anmeldung: www.sia.ch/energie oder Anmeldung über den Internetauftritt von SIA-Form
Kosten: SIA-Firmenmitglieder: 350.– Fr.; SIA-Einzelmitglieder: 400.– Fr.; Nicht-Mitglieder: 450.– Fr.

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