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Editorial TEC21 18/2025
Die Landschaft rund um den Caumasee im bündnerischen Flims ist ein besonderer Ort: Das ist zum einen die Landschaft, entstanden durch den Flimser Bergsturz vor rund 10 000 Jahren. Die lange Tradition des Badebetriebs, die Ruhe der Natur trotz der Nähe zum Siedlungsgebiet und der stark schwankende Wasserspiegel zwischen Sommer und Winter tragen ebenfalls zur Vielseitigkeit des Orts bei.
Tourismus gibt es hier seit rund 150 Jahren. In den letzten Jahrzehnten sorgte jedoch das gastronomische Angebot für Unmut. Immer
wieder wurde gefordert, die bestehenden Restaurationsgebäude zu ersetzen. Allein, kein Vorschlag schaffte es, die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zu überzeugen.
Bis das «Waldhaus» ins Spiel kam. Der Siegerentwurf von Corinna Menn im Architekturwettbewerb von 2020 scheiterte zwar zunächst
ebenfalls knapp an der Urne, schaffte nach einer Überarbeitung dann aber die Abstimmung und konnte im Dezember 2024 eingeweiht werden. Der Bau besticht durch eine ungewöhnliche Mischung aus Pragmatik und Poesie, die er auch seiner interdisziplinären Entstehungsgeschichte verdankt.
Schon im Wettbewerb arbeiteten die Architektin und die Bauingenieure von merz kley partner gemeinsam an der Konstruktion, später trugen Müller Illien Landschaftsarchitekten dazu bei, den Bau mit seinen Aussenanlagen angemessen in der Landschaft zu verankern. Das «Waldhaus» selbst ist dabei ebenso wandelbar wie die Landschaft, in der es steht – Natur und Gebäude vereinen sich zu einem vielseitigen, harmonischen Ensemble.