In Rei­ne­kes Wohn­zim­mer

Publikationsdatum
14-03-2014
Revision
10-11-2015

Klammheimlich mehren sich die Anzeichen: Grimbart, Reineke und Meister Lampe erobern die Stadt. Selbst wenn wir sie oft gar nicht wahrnehmen, laufen wir vielleicht gerade durch ihr Schlaf- oder Esszimmer. Der Fuchs im Garten, der Waschbär im Dach, das Wildschwein auf dem Friedhof.

Ein Vortrag versprach mir, mehr über meine neuen Nachbarn zu erfahren. Die Stadt ist für Tiere interessant: Es ist wärmer als im Umland, es gibt Mülltonnen, Komposthaufen und Gärten. Ein Schlaraffenland, während anderswo durch intensives Bewirtschaften Lebensräume und Nahrungsquellen verschwinden. Und in den Städten darf nicht gejagt werden. Nachdem ich gehört habe, was ich gegen die ungebetenen Gäste unternehmen könnte, schweifen meine Gedanken ab.

Was bedeutet Siedlungsentwicklung nach innen für die Wildtiere in der Stadt? Können sie ihre Korridore weiterhin benutzen? Wohin ziehen sie sich zurück, wenn Brachen verschwinden? Oder finden sie Gefallen an der zunehmenden Bevölkerung? Mehr Menschen, mehr Abfälle, mehr Futter. Eine Antwort habe ich nicht bekommen, bisher wurde in diese Richtung zu wenig geforscht. Schlussendlich entscheiden die Tiere selbst, wo sie sich wohlfühlen. Deshalb dürfte es noch etwas dauern, bis auch Isegrim neben uns einzieht. 

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