Re­ger Aus­tausch am SIA-Fo­rum

Gemeinsam haben die Delegierten der Berufsgruppen und Sektionen am SIA-Forum strategische Bereiche und Themenfelder des SIA diskutiert. Das Forum wird im kommenden Jahr unter Einbezug sämtlicher Mitglieder, die ihren Anliegen Gehör verschaffen wollen, erneut durchgeführt.

Publikationsdatum
20-11-2019
Julia Jeanloz
Redaktorin in ­Verant­wortung für die SIA-Beiträge bei der Zeitschrift Tracés

Die erste Ausgabe des SIA-Forums fand am 25. Oktober im Hotel Weissenstein in Oberdorf SO statt. Während der Fahrt mit der Seilbahn auf die Jurahöhen konnten die Delegierten das einmalige Alpenpanorama und die Aussicht auf das Schweizer Mittelland geniessen – eine willkommene, wenn auch nur kurze meditative Pause. Denn schon wenige Minuten nach der Ankunft eröffnete Vereinspräsident Stefan Cadosch das SIA-Forum.

Diese künftig jährlich stattfindende neue Plattform soll Teil der Vereinsaktivität werden und die Mitglieder, Berufsgruppen und Sektionen, also die Basis des SIA, besser in die zent­ralen Geschäfte des SIA einbinden. Das Forum findet jeweils im Herbst statt und dient als Diskussionsplattform. Die besprochenen Themen können zu Beschlüssen der im Frühling stattfindenden Delegiertenversammlung führen.

Die Sektion Jura | Jura ­bernois kommt zu Wort

Einleitend stellte der Präsident der Sektion Jura | Jura bernois, Federico Ferrario, einige Aktivitäten seiner Sektion nach der Neubesetzung des Vorstands im Jahr 2016 vor: die ­Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit und der Schulen für den Ingenieurberuf im Rahmen der Wanderausstellung «Un pont c’est tout» («Eine Brücke, ganz einfach!»), ein Informationsabend mit Podiumsdiskussion über das Vergabewesen, initiiert von der Coordination Romande, und das jährlich stattfindende Treffen der Sektionen aus der Westschweiz und dem Tessin in Saint-Ursanne. Schliesslich sprach er sich für eine noch engere Zusammenarbeit zwischen den vier Landesteilen aus, um die Fachkompetenz der SIA-Mitglieder, die Werte des Vereins und die hohe baukulturelle Qualität auf allen Ebenen gegenüber den Gemeinde-, Kantons- und Bundesbehörden stärker hervorzuheben.

Interdisziplinäre Erfahrung

TEC21-Chefredaktorin Judit Solt führte mit ihrer Moderation durch den Tag. Schwerpunkt des Forums waren die Workshops, in denen die Themen zur Sprache kamen, die die Delegierten zuvor in einem Brainstorming festgelegt hatten. Ziel dieser Workshops war es, die ersten Grundlagen für die zukünftigen strategischen Themen- und Tätigkeitsfelder des Vereins zu schaffen. In den Workshops herrschte dann auch ein reger Austausch über die Förderung der Baukultur und Bildung, oder es wurden Fragen zur internen Funktionsweise des SIA aufgeworfen, insbesondere in Bezug auf die Anforderungen an eine Vereinsmitgliedschaft.

Ausserdem diskutierten die Teilnehmenden, wie man mit neuen Zusammenarbeitsformen im Planungs- und Bauprozess, mit der Einführung von BIM oder der Revision der LHO umgeht. Vor allem jedoch zwei Hauptthemen beschäftigten eine grosse Mehrheit der Mitglieder, nämlich das Wettbewerbs- und Vergabewesen und der Klimawandel.

Was Umwelt und Klimaerwärmung anbelangt, so stellt sich die Frage, wie angesichts der neuen Gegebenheiten gebaut werden soll und was die Positionen und Kompetenzen des SIA sind. Zudem gilt es zu versuchen, mithilfe von Re-use und des Recyclings von Materialien sowie der Nutzung neuer Formen der Mobilität einen positiven Umwelt- und Klimabeitrag zu leisten.

Wenig überraschend spiegeln die debattierten Schwerpunktthemen das gegenwärtige politische Geschehen und die aktuellen Anliegen des SIA wider. Fast alle anlässlich des SIA-Forums diskutierten Fragen untermauern die Relevanz der derzeitigen strategischen Themenfelder des SIA. Allerdings ist noch offen, wie der SIA-­Vorstand auf die während des Forums geäusserten Anliegen und Voten reagieren kann.

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