SIA Masterpreis Architektur: And the winners are …
Von Chisinau bis Zuzwil und von Husum bis Lugano: Die mit dem diesjährigen SIA Masterpreis Architektur ausgezeichneten Projekte zeigen, dass «architecture taught in Switzerland» weit über die Schweizer Grenzen hinaus funktioniert. Am 16. November wurden in Fribourg die drei Preise und fünf Anerkennungen verliehen.
Nachdem im vergangenen Herbst das Schweizerische Architekturmuseum S AM in Basel den feierlichen Rahmen für die Preisverleihung bot, pilgerten die Nominierten und ihre Gäste diesmal über den Röstigraben. Die Hochschule für Technik + Architektur Fribourg hatte bereits die Jurierung beherbergt, nun luden die Organisatorinnen in den Kulturraum «Nouveau Monde» ein, um die besten Masterarbeiten im Fach Architektur zu küren.
In gewisser Weise tat sich tatsächlich eine neue Welt auf: Die prämierten Arbeiten dieses Jahres haben auf den ersten Blick mit jenen der letzten Ausgabe nur wenig zu tun. Auffällig war neben den zahlreichen internationalen Projekten auch die hohe Anzahl an freien Aufgaben, die sich die Studierenden selbst stellten. Ein eigentlicher Paradigmenwechsel, wie Architekt und ETH-Professor Christoph Gantenbein in dem von BGA-Präsident Philippe Jorisch moderierten Einleitungsgespräch betonte. Und ein positives Zeichen für die Architekturzunft, denn: «Diese Generation Studierender hat nicht nur das Selbstbewusstsein, kritische Fragen zu stellen, sondern auch den Mut, sich mit ihnen auseinanderzusetzen», so Jurymitglied und S AM-Direktor Andreas Ruby.
Bemerkenswert war auch die durchgängig hohe Qualität der 32 eingereichten Projekte und der daraus nominierten acht Arbeiten. Bei der Themensetzung ist klar: Der Trend geht zum Um- und Weiterbauen, ja sogar bis hin zum Rückbauen oder gar bewussten Nicht-Bauen. Dass Architektur auch in einem Umfeld, in dem das Neu-Bauen an Bedeutung verliert, ihre Daseinsberechtigung hat, legte Masterpreis-Gewinnerin Leslie Majer in einem eindrücklichen Plädoyer dar.
Einen Preis erhielten in Fribourg Marie-Ange Farrell und Manuel Rossi von der EPFL sowie Leslie Majer und Olga Cobuscean von der ETH Zürich. Letztere darf im kommenden Jahr zusätzlich Einsitz in die Jury des SIA Masterpreises 2024 nehmen. Eine Auszeichnung erhielten Rebecca Baer (HSLU), das Team aus Marine Gigandet, Janosch Kirchherr und Johannes Pfeifle (ETH Zürich), Stefanie Hug (HSLU), Rebecca Strässle (ZHAW) und Alicja Prusinska (ETH Zürich). Wir gratulieren herzlich.
Alle prämierten Projekte des SIA Masterpreises Architektur 2023 finden Sie in unserem E-Dossier und auf sia-masterpreis.ch
AUSZEICHNUNGEN
Preise (je 3000 Franken)
Olga Cobuscean, «Hotel National – Arriving back home». ETH Zürich. Begleitung: Jan De Vylder
Marie-Ange Farrell, Manuel Rossi, «Paris, Transit: plate-forme alimentaire du dernier kilomètre». EPFL. Begleitung: Eric Lapierre
Leslie Majer, «Nobody is an Island». ETH Zürich. Begleitung: Tom Emerson
Anerkennungen (je 1000 Franken)
Rebecca Baer, «Zwischen Zeilen». HSLU. Begleitung: Peter Althaus
Marine Gigandet, Janosch Kirchherr, Johannes Pfeifle, «Purii». ETH Zürich. Begleitung: An Fonteyne, Philip Ursprung
Stefanie Hug, «machina Citrea». HSLU. Begleitung: Johannes Käferstein
Alicja Prusinska, «The Element of Repair». ETH Zürich. Begleitung: Professur Emanuel Christ, Christoph Gantenbein
Rebecca Strässle, «Erhalt von Obstbaumkulturen als Teil des Ortsbildes am Beispiel von Zuzwil SG». ZHAW. Begleitung: Ingrid Burgdorf, Andreas Sonderegger, Marc Loeliger
Jury
Marcia Akermann, Zürich
Lilitt Bollinger, Nuglar-St. Pantaleon
Véronique Favre, Genf
Riccarda Guidotti, Monte Carasso
Sandro Hauser (Preisträger 2022), Zürich
Claudio Meletta, Zürich / Basel
Daniel Niggli, Zürich
Andreas Ruby, Basel
Pat Tanner, Biel/Berlin