Ti­ci­no: ten­den­ziell an­ders?

Editorial TEC21 10/2022

Data di pubblicazione
31-03-2022

Mit der veränderten Betrachtung von Beton scheinen die Bauten der Tessiner Meisterinnen und Meister plötzlich einer ­vergangenen Epoche anzugehören. Der Tod von Aurelio Galfetti ist ­Anlass, der Bedeutung und dem Einfluss seiner ­Architektur in Bellinzona nachzu­spüren. Vom Castel­grande, seinem bis heute faszinierenden städtebaulichen Eingriff oberhalb des Zentrums, wandert der Blick über das Bagno pubblico bis zu seinem abschliessenden Werk, einem Labor­gebäude, das immer noch die Ambition einer landschaftlichen Ordnung aufweist, aber gegenüber den früheren Bauten ungewöhnlich glatt wirkt.

Was folgt nun in der Tessiner Architektur? Welche Bedeutung hat die Generation noch, ­die mit der Ausstellung «Tendenzen» 1975 welt­berühmt wurde und bis heute das Bild vom ­Tessin prägt? Wir haben uns mit vier jungen Archi­tektinnen und Architekten, die regional verwurzelt sind, in der Accademia von Mendrisio zum Gespräch getroffen und nachgefragt. Dabei ergab sich kein Antagonismus zu den nonni der Tessiner Tendenza, sondern vielmehr ein Blick darüber hinaus. Auf die Masse der Città Ticino, die eben nicht von den Altmeistern entworfen wurde. Auf das Bauen mit dem Bestand als Suche nach Identität. Und auf den Stein als Material, mit dem vielleicht der Weg in die Zukunft gepflastert ist.

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