Sch­wei­zer Grand Prix Kun­st / Prix Me­ret Op­pe­n­heim 2019

Nach Luigi Snozzi im Jahr 2018 und Peter Märkli im Jahr 2017 erhält das Zürcher Büro Meili, Peter Architekten den Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2019 in der Kategorie Architektur.

Data di pubblicazione
14-03-2019
Revision
18-03-2019

Zum 19. Mal zeichnet das Bundesamt für Kultur (BAK) mit dem Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2019 herausragende Schweizer Kulturschaffende aus: die Architekten Marcel Meili und Markus Peter, den Journalisten und Kunstkritiker Samuel Schellenberg und die Künstlerin Shirana Shahbazi. Sie werden am 10. Juni 2019 zusammen mit den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern der Schweizer Kunstpreise in Basel geehrt.

Der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim wird auf Empfehlung der Eidgenössischen Kunstkommission an Persönlichkeiten in den Bereichen Kunst, Architektur, Kunstvermittlung, Forschung oder Kritik verliehen, deren international beachtete Arbeit für die Aktualität und Relevanz der schweizerischen Kunst- und Architekturpraxis steht.

Meili & Peter Architekten

Die Zusammenarbeit der Architekten Marcel Meili (*1953 Küsnacht) und Markus Peter (*1957 Zürich) geht auf das Jahr 1987 zurück, als sie ihr erstes gemeinsames Architekturbüro gründeten. 30 Jahre und drei Unternehmensgründungen in Zürich und München später haben sie an grossen Wettbewerben teilgenommen, zahlreiche Projekte realisiert und damit fraglos die Schweizer Architekturlandschaft geprägt. Ihr pragmatisches Verständnis von Architektur zeichnet sich aus durch ihren Sinn für Details, die sorgfältige Abklärung der spezifischen Nutzung ihrer Bauten und die technischen und technologischen Innovationen, die sie für jedes Projekt individuell entwickeln. Bei Meili & Peter Architekten besteht ein perfektes Gleichgewicht zwischen kreativem Genie und konstruktiver Intelligenz, was sich auch in den von ihnen entwickelten Masterplänen und städtebaulichen Forschungsprojekten zeigt.

Samuel Schellenberg 

Seit Abschluss seines Studiums der Kunstgeschichte an der Universität Lausanne 2004 arbeitet Samuel Schellenberg (*1971 Zürich, lebt in Lausanne) für die Genfer Zeitung Le Courrier. Als Feuilletonchef der einzigen unabhängigen Tageszeitung in der Genferseeregion hat er sich als engagierte Persönlichkeit des Kulturjournalismus etabliert. Die Eidgenössische Kunstkommission betont in ihrer Würdigung, dass Samuel Schellenberg in seinen Recherchen die in der Kunst gespiegelten gesellschaftlichen Tendenzen und Herausforderungen zur Sprache bringt. Der Kunstkritiker widmet sich kompromisslos sowohl regionalen als auch internationalen Themen und schreckt auch nicht davor zurück, Institutionen oder Persönlichkeiten zu kritisieren. Er interessiert sich für vernachlässigte Themen, befasst sich mit kulturpolitischen Fragen und verfasst Hintergrundberichte, etwa über das Einkommen von Kulturschaffenden.

Shirana Shahbazi 

In ihrer künstlerischen Karriere hat Shirana Shahbazi (*1974 Teheran, lebt in Zürich) einen einzigartigen Zugang zum Medium Fotografie entwickelt und sich damit international einen Namen gemacht. Die seit den 1990er-Jahren in Zürich lebende Künstlerin hat an der Fachhochschule in Dortmund und an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich studiert. Sie ist bekannt für die Vieldeutigkeit ihrer Bilder, die nicht nur zum Betrachten, sondern auch zur Analyse fotografischer Facetten auffordern: der dargestellte Gegenstand und dessen politische Wirkung, die Schönheit und Schärfe des Blicks durch die persönliche Interpretation eines Motivs und schliesslich die Kraft des gedruckten Abzugs in seiner materiellen Dichte. Shahbazis Werke, die immer wieder mit der Abstraktion flirten und sich manchmal bis in die Installation vorwagen, entstehen in einer aufwendigen künstlerischen Recherche, die sich durch technisches Know-how verwirklicht.
 

Publikationen und Filmporträts
Anlässlich der Preisverleihung am 10. Juni 2019 veröffentlicht das Bundesamt für Kultur die Publikation «Prix Meret Oppenheim 2019» mit Interviews und Porträts der Preisträgerin und der Preisträger. Die Interviews führten Tirdad Zolghadr mit Shirana Shahbazi, Petra Koehle und Nicolas Vermot-Petit-Outhenin mit Samuel Schellenberg und Martin Steinmann mit Marcel Meili und Markus Peter.

Redaktion: Gina Bucher und Manuela Schlumpf; Grafische Gestaltung: Romy Strasser und Jalscha Römer; Fotografie: Moos-Tang. ISBN 978-3-9524712-7-2