Kolumne
In der Redaktion von TEC21 arbeiten mehrheitlich Baufachleute. So war es schon in den glorreichen Zeiten der Schweizerischen Bauzeitung, und so soll es auch bleiben. Denn um die Komplexität des Bauens kompetent zu analysieren, braucht es ein Team, das sowohl fundiertes Spezialwissen als auch interdisziplinäres Denken mitbringt. Darauf sind wir stolz. Wir kultivieren unsere unstillbare Neugier und die Vielfalt unserer Interessen. Allerdings kann es dabei vorkommen, dass aber das kam schon früher vor. Ja, wir schauen gern über den Gartenzaun. Und dabei schweift unser Blick auch schon mal in die Ferne.
In Ausgabe 23/1939 der Schweizerischen Bauzeitung zum Beispiel hiess der Leitartikel «Leonardo da Vinci als Textilingenieur». Die Leser erfuhren unter anderem Folgendes: «Die Spinnerin zog mit der einen Hand die Fasern aus und ordnete sie zu einem Strang, an dessen Ende die Spindel frei herunterhing. Mit der anderen Hand versetzte sie diese in Rotation, wodurch dem Faden die Drehung erteilt wurde.»
Lag es an solchen exotischen Themen fernab des Baugeschehens, dass sich der SIA gleich auf dem Umschlag in aller Form vom «Inhalt des redaktionellen Teils seiner Vereinsorgane» distanzierte? Für die Redaktion zeichneten damals zwei Bauingenieure verantwortlich. Heute sind wir ein gutes Dutzend und spinnen immer noch gern herum.
