SIA: Wan­de­rauss­tel­lung «Da­rum Raum­pla­nung» been­det

Zweieinhalb Jahre lang tourte die vom SIA und von der ETH Zürich entwickelte Ausstellung «Darum Raumplanung» in zwei Containern durch die Schweiz. In Aarau hatte sie jetzt ihre 37. und letzte Station.

Date de publication
28-01-2015
Revision
05-11-2015

Die beiden Schiffscontainer – ein kleiner roter in den Farben des SIA und ein grosser weisser mit einer aufgedruckten Landschaftssilhouette – haben nun die ganze Schweiz gesehen: Knapp drei Jahre lang tourte die von der ETH Zürich und vom SIA entwickelte Ausstellung «Darum Raumplanung» durch alle Regionen der Schweiz. Auf den Strassen und Plätzen von 37 Städten war die kompakte Schau zu Gast. Dabei wollten die Initiatoren sowohl für die Anliegen der Raumplanung und ihre Not­wendigkeit werben als auch dem breiten Publikum vermitteln, wie Raumplanung funktioniert. Im Aar­auer Pestalozzischulhaus wurde kurz vor Weihnachten die Finissage mit Vertretern der Stadt Aarau, von SIA und ETH Zürich sowie des Schweizer Städteverbands gefeiert. 

Die Bilanz der Wanderausstellung ist in der Tat ein Grund zum Feiern: In den Jahren 2012 bis 2014 sahen mehr als 15.000 Besucherinnen und Besucher die Schau. Breiten Raum nahmen Schulführungen und «Schülervorlesungen» ein, bei denen über 1000 Kindern das Thema Raumplanung nahegebracht wurde. Die erfreulichen Zahlen belegen, dass die Initiatoren gut beraten waren, die Ausstellung für die Abmessungen von zwei Containern zu konzipieren, sodass man sie mühelos transportieren und – aufgrund ihrer minimalen Stand­fläche – mitten auf gut frequentierten Plätzen in den Stadtzentren mit viel Laufpublikum platzieren konnte. 

An jeder Sta­tion stellten die Initiatoren mit der Eröffnungsveranstaltung einen Bezug zu den ­Akteuren vor Ort her – Verwaltungsspitzen, Politiker, örtliche Planer und Hochschullehrer wurden jeweils in den Event eingebunden. Das Ausstellungselement «Regio-Flash» bildete mit der Darstellung eines örtliches Raumplanungsthemas die Brücke zur Situation vor Ort, wodurch das an sich abstrakte Thema Raumplanung kon­kreter wurde. Martina Koll-­Schret­zenmayr, die Kuratorin der Ausstellung, freut sich über die vielen intensiven Gespräche bei den Er­öffnungsveranstaltungen: «Das Projekt hat gezeigt, dass sich die Bevölkerung durchaus für das Thema Raumplanung interessiert.» 

Dialog und Diskussion stimuliert

Die guten Erfahrungen mit der ­Wanderausstellung sind für alle ­Be­teiligten Ansporn, auch künftig mit ähnlich lebendigen Aktionen in den Dialog mit Bürgern und re­gionalen Akteuren zu treten und damit zugleich die öffentliche Diskussion innerhalb der jeweiligen Stadt anzufachen. Thomas Noack, Projektverantwortlicher des SIA für «Darum Raumplanung», betont, dass das revidierte, ausdrücklich auf die Innenentwicklung bestehender Siedlungsräume ausgerichtete Raumplanungsgesetz für die Bauwirtschaft einen Einschnitt darstellt.

«Die Zeiten ungebremsten Bauens auf der grünen Wiese sind definitiv vorbei», sagte Noack in ­seiner Rede an der Finissage. In der Baubranche, vom Zimmereibetrieb bis zum Architekten, mache das ein Umdenken notwendig – beispielsweise, indem die jeweiligen Leistungen stärker auf das Bauen im Bestand zugeschnitten werden. Zugleich müsse weiterhin auf breiter Basis um Verständnis für die Ziele der Revision geworben werden. Es gelte, das revidierte Raumplanungsgesetz jetzt auch tatsächlich auf breiter Ebene umzusetzen, dem politischen Anspruch konkrete Taten folgen zu lassen. Thomas Noack bringt es in seinem Schlusswort auf eine knappe Parole: «Planer in die Stiefel!» 

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