Trep­pe ins Jen­seits

Publikationsdatum
07-11-2019

Was wurde hier bloss wieder gebaut? Eine Treppe, die buchstäblich ins Nichts führt. Hätten die Planer ein schönes BIM-­Modell verwendet, wäre dieser Fauxpas nicht passiert. Immerhin ist die Treppe oben mit einem ordentli­chen Geländer abgeschlossen – damit man auch gewiss mit­bekommt, wann der Aufstieg zu Ende ist.

Zukünftig werden solche Fehlkon­struktionen aber nicht mehr geschehen. Schliesslich sieht man schon bei der BIM-Planung, dass hier ein gewisser Konflikt zwischen den Bauelementen besteht. Komplexe Bauten leicht gemacht. Spitäler mit ihren paar Leitungen? Kein Pro­blem mehr, BIM sei Dank.

Damit könnte man dieses Thema nun abschliessen, doch halt! Die Treppe erfüllt doch einen Zweck: Sie ist eine Aussichtskanzel. Ist man auf dem Kreuzweg am ­Kalvarienberg in Domodossola – ein Unesco-­Welt­kultur­erbe – oben an­gelangt, kann man von dieser Rampe aus durch ein Fenster einen Blick auf die Darstellung der Grablegung ­Christi werfen. Es handelt sich also nicht um eine Fehlplanung, sondern um eine Treppe ins Jenseits. Dem Herrn sei Dank!

Krankenhäuser hingegen sollen weniger ins Jenseits geleiten, sondern ihre Besucher möglichst wieder ins «Hier» entlassen. Halten wir beim Spitalbau vielleicht doch besser an BIM fest. Dann geht es aufwärts.

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