Spe­ku­la­ti­ons­ob­jek­te im Por­trät

Eine fotografische Tour d’Horizon in der globalisierten Immobilienblase

«Wir haben unsere Aufmerksamkeit eher auf die Erscheinung, die Dauer und die Spuren der Immobilienzyklen gerichtet als auf ihre physiognomischen Auswirkungen auf unsere Städte.»
– Jeremy W. R. Whitehand, The Changing Face of Cities: A Study of Development Cycles and Urban Form. Oxford 1987.

Publikationsdatum
11-03-2016
Revision
11-03-2016
Isabel Concheiro
Architecte, maître d’enseignement et responsable adjointe du Joint Master of Architecture, HEIA-Fribourg, et éditrice de la plateforme TRANSFER

Die Immobilienspekulation, die mit der aktuellen Globalisierung der Märkte einhergeht, verändert das Bild der Städte wie nie zuvor in den unterschiedlichen historischen Perioden. Seit den 1970er-Jahren haben sich Boom und Krisen im weltweiten Immobiliengeschäft jeweils abgelöst und intensiviert, angekurbelt durch ein Wachstum der Investitionen in die Urbanisierung und des Wohnungsmarkts. Die Ökonomie, die hinter dieser Entwicklung steckt, ist bereits dutzendfach analysiert worden. Leider fällt das bisherige Interesse an den physischen Auswirkungen des Spekulationsphänomens deutlich geringer aus. Die Immobilienblase zu Beginn des 21. Jahrhunderts hat jedoch zahlreiche erschreckende Zeugnisse dafür hinterlassen, dass die Qualität von Städtebau und Architektur einzig auf dem Spekulationswert von Gebäude und Boden beruhen. Die Folgen sind: Die Verstädterung verschandelt und raubt die nicht unerschöpfliche Ressource Land; das Immobiliengeschäft selbst ist in die Krise geraten, und der Wohnungsmarkt ist für viele infolge schnell steigender Preise unerschwinglich geworden. Die ökonomische Instrumentalisierung dieser Branche hat eine Trivialisierung der gebauten Umwelt verursacht.

Der fotografische Essay auf zeigt die dramatischen Eingriffe in den Raum und die Fläche, ausgelöst durch den spekulativen Urbanisierungsprozess und die weltweite Immobilienblase der letzten Jahre.

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