Fall­stu­die «Kom­pen­sa­ti­on der Er­stel­lungs­en­er­gie»

Publikationsdatum
06-04-2022

Die Ansätze zur Reduktion und zur Baustoffoptimierung lassen sich auf ein ganzes Gebäude übertragen. Ein entsprechendes Modell wird aktuell in Allschwil BL umgesetzt. Um ein mehrstöckiges Bürogebäude «klimaneutral» zu bauen, wird folgendes Vorgehen gewählt: Für die Tragstruktur werden Lehm und Holz verwendet; Zellulose und Stroh sind als Dämmstoffe vorgesehen. So besteht die Materialisierung zu drei Vierteln aus nachwachsenden Rohstoffen mit möglichst geringer grauer Energie. Zudem soll fast ein Fünftel aller ­Bauteile aus Re-use-Beständen bestehen. Der durch die Erstellung verursachte CO2-Ausstoss liegt dadurch unter 400 kg/m2.

Im Gegenzug soll die graue Energie mithilfe von im Gebäude integrierter Photo­voltaik – zumindest mathematisch – kompensiert werden. Sämtliche Ertragsüberschüsse fliessen zu den Nachbargebäuden, die so vor allem Strom mit guter CO2-Bilanz konsumieren können. Dieser Vermeidungsbeitrag wird «klimapositiv» genannt und soll zur Amortisation der nicht erneuerbaren, grauen Energie innerhalb von 27 Jahren beitragen.

Bürogebäude in Allschwil BL
Bauherrschaft
Senn Development, St. Gallen

 

Architektur
Herzog & de Meuron, Basel

 

Tragwerk
ZPF Ingenieure, Basel

 

Klimabilanzierung
Senn Technology, St. Gallen

 

Ausführung
2022–2023