Die Klu­ge fährt im Zu­ge

Publikationsdatum
29-12-2014
Revision
10-11-2015

Neulich war ich rechtzeitig am Bahnhof, doch mein Zug nach Wien war nicht da. Und kam auch nie. Wegen kurzfristigen Arbeiten am Arlbergbahntunnel kam es auf ­einigen internationalen ­Strecken zu Verspätungen, Umfahrungen, Schienenersatzverkehr und teilweise auch zu ersatzlosen Zug­aus­fällen. Solche Störungen ziehen weite Kreise. Selbst in ­Budapest hat sich die Arlbergsperre noch deutlich bemerkbar gemacht. 

Doch hier folgt nun keine weitere Hass­tirade auf die unzuverlässige Bahn. Im Gegenteil: Tunnel müssen eben regelmässig saniert werden, und die SBB-Mitarbeiter waren so freundlich, mein Ticket umzu­buchen. Neun Stunden ver­spätet kam ich dann an. Bei 300 Fahrten in diesem Jahr – davon 30 internationale – bin ich leicht verwundert und schwer begeistert, dass so etwas nur ein einziges Mal passiert ist. Es wird doch allerorts ständig gebaut und erneuert, und ich bin so gut wie immer pünktlich? Das grenzt an ein Wunder. Wie präzise müssen Bau­abläufe geplant und umgesetzt ­werden, damit der Betrieb auf viel ­befahrenen Strecken so reibungslos verläuft. Beeindruckend! Mein Lob also all jenen, die dafür sorgen, dass meine Züge fast immer sicher und beizeiten ankommen, und ein Dank den­jenigen, die mir verzeihen, wenn ich doch einmal verspätet bin.

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