Ba­den im Ei des Ko­lum­bus

125 Jahre Keramik Laufen

Data di pubblicazione
27-02-2017
Revision
27-02-2017

Durch den aufgeschlossenen Umgang mit der Wandelbarkeit der Materie ist Keramik Laufen das geblieben, was es seit der Gründung vor 125 Jahren war: eine Tonwarenfabrik. Lag der Fokus zunächst auf Backsteinen und Ziegeln, kam später die Produktion von Schüttsteinen und Fliesen hinzu. Dann entstand Elektroporzellan, zum Beispiel für Isolatoren an Stromleitungen. Durch Übernahme einer österreichischen Fabrik in den 1970er-Jahren entwickelte sich der Bereich der Sanitärkeramik, der das Unternehmen bis heute prägt. Die Produktionsstätten muten wie Filmkulissen an: Nach wie vor entstehen die Objekte aus Ton, der mit handwerklicher Kenntnis und genügend Zeit in Form gebracht wird. Von der Anlieferung der Rohmaterialien bis zum fertig verpackten Objekt spielt sich der gesamte Herstellungsprozess in Laufen ab.

Durch die Entwicklung der besonders robusten und dadurch dünn verwendbaren SaphirKeramik im Jahr 2013 ist ein Formvokabular hinzugekommen, das durch Designer wie Konstantin Grcic («Val») zu neuen Produktlinien führt. Kompositionen von Oberflächentexturen, schmalen Aufkantungen und engen Radien werden fortlaufend weiter ausgearbeitet. Während seines Gastvortrags zu Ehren des Jubiläums war Grcic die Freude an der Gestaltung in diesen neuen Dimensionen anzusehen.

Manche technische Neuerungen bleiben bewusst unsichtbar: das Dusch-WC «Cleanet Riva», das sich immer breiter durchsetzt, gibt sich äusserlich nicht als solches zu erkennen, sodass es sich unkompliziert in bestehende Bäder einfügen lässt. Eine fast unsichtbare Gestaltung erfordert nicht weniger Feingefühl und ist als Design im besten Sinn zu betrachten.

Zur kommenden ISH- Messe in Frankfurt ist zum ersten Mal eine kreisrunde Badewanne angekündigt, die das Programm «Val» ergänzt: Damit stellt Keramik Laufen die SaphirKeramik vor eine weitere Herausforderung in Sachen Tragfähigkeit. Mit seiner innovativen Haltung im Umgang mit Form und Technik bei gleichzeitiger Pflege des traditionellen Handwerks steht das Unternehmen zu Recht als leuchtendes Beispiel in der Schweizer Sanitärindustrie da.