Schwei­zer Grand Prix Kunst für Zür­cher Ar­chi­tek­ten­ge­meins­chaft

Die Architektengemeinschaft pool erhält den Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2014. Weitere Preisträger sind der Künstler Anton Bruhin, die Künstlerin Pipilotti Rist und die Kunsthistorikerin Catherine Quéloz. Die Preise sind mit je 40.000 Franken dotiert.

Date de publication
29-08-2014
Revision
01-09-2015

Der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim wird dieses Jahr zum 14. Mal an Persönlichkeiten der Kunst, Kunstvermittlung und Architektur verliehen, deren Arbeit von besonderer Aktualität und Bedeutung für die Kunst und Architektur der Gegenwart ist. 

ANTON BRUHIN

In seiner knapp 40-jährigen Tätigkeit hat der Künstler, Dichter, Musiker und Performer Anton Bruhin (1949, Lachen SZ) ein äusserst vielschichtiges Gesamtwerk hervorgebracht. Nur wenige Künstler bewegen sich in so vielen unterschiedlichen Bereichen der Kunst wie Anton Bruhin. Seine Arbeiten reichen von computergenerierten Pixelbildern, Stadt- und Landschaftsmalereien bis hin zu Palindromen sowie dem Maultrommelspiel, mit dem er weltbekannt geworden ist. Bruhin schöpft Ideen aus seinem unmittelbaren Alltag, verarbeitet diese weiter oder reduziert sie, wodurch das Profane eine rätselhafte Strahlkraft gewinnt. Auch in seinen neuesten Arbeiten gelingt es dem Universalkünstler noch immer, sein vielfältiges Werk kontinuierlich weiterzuentwickeln.

PIPILOTTI RIST

Pipilotti Rist (1962, Grabs SG) ist mit ihren farbenreichen Videoprojektionen, Installationen und Skulpturen weltbekannt geworden. Inhaltlich setzt sich die Künstlerin mit Themen wie Körper, Identität, Geschlecht und Kultur auseinander, die sie psychologisch oder auch politisch durchleuchtet und häufig mit einer Prise Humor versieht. Pipilotti Rist hat eine unverwechselbare Bildsprache entwickelt. Diese besticht durch geräusch- und farbintensive Bilderfluten, aussergewöhnliche Kameraführung sowie geballte Bildfolgen und mündet in Verbindung mit technisch generierten Verfremdungen in eine oftmals raumumspannende Bilderprojektion. Mit ihren wegweisenden Arbeiten hat die Künstlerin die Kunst- bzw. Video-Geschichte mitgeprägt sowie Generationen von Künstlerinnen und Künstlern wesentlich beeinflusst. 

CATHERINE QUELOZ

Catherine Quéloz (1948, Genf) hat 1987 den ersten Kuratoren-Lehrgang in der Schweiz an der damaligen Ecole supérieure des beaux-arts Genève gegründet. Innerhalb dieses Studiengangs leitete sie zudem während zehn Jahren den Ausstellungsraum Sous-sol, in dem äusserst zukunftsorientierte Projekte realisiert werden konnten. Im Jahr 2000 konzipierte die Kunsthistorikerin gemeinsam mit Liliane Schneiter das forschungsbasierte Master und Pre-Doctorate/PhD Programm CCC (Critical Curatorial Cybermedia Studies) an der Haute Ecole d’Art et de Design Genève. Catherine Quéloz’ künstlerische Kollaborationen, ihre transdisziplinären Forschungen zu Gender und postkolonialen Theorien sowie ihre intensive Auseinandersetzung mit alternativen Lehrmethoden in der Kunst sind äusserst einflussreich. Sie hat diverse Publikationen veröffentlicht und lehrt im In- sowie Ausland Kunstgeschichte, Kunsttheorie und Kulturwissenschaften.

POOL ARCHITEKTEN

Das Zürcher Kollektivbüro pool besteht seit Ende der 1990er-Jahre und ging ursprünglich aus einer Diskussionsplattform junger Architekten hervor. pool besteht aus den acht Partnern Dieter Bachmann, Raphael Frei, Mathias Heinz, Philipp Hirtler, David Leuthold, Andreas Sonderegger, Mischa Spoerri und Matthias Stocker. Seit Beginn ihrer Arbeit als Architektengemeinschaft sind sie bekannt für ihre interdisziplinäre und offene Praxis. Ihre Arbeitstätigkeit fokussiert sich vorwiegend auf die Bereiche Wohnungsbau, Schulen und Sportbauten sowie städtebauliche Planung. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden ist pool auch durch die Mitarbeit in der Architektengruppe Krokodil, deren StudieGlatt! Manifest für eine Stadt im Werden am Beispiel des Zürcher Agglomerationsgebietes Glatttal Lösungen für die urbane Zukunft der Schweiz vorstellt. 

Die Preisverleihung findet am 28. Oktober 2014 in Zürich statt.

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