Prä­si­dium der Kom­mis­sion SIA 111 zu be­set­zen

Die Norm SIA 111 «Modell Planung und Beratung» stellt den Phasenablauf für rein planerische Vorhaben dar. Angesichts brisanter Herausforderungen wie dem Umgang mit der Klimaveränderung hat die Bedeutung der Norm stark zugenommen. Für die anstehende Revision sucht die Kommission eine neue Präsidentin oder einen neuen Präsidenten.

Date de publication
09-10-2024

Vor gut zwanzig Jahren hat der SIA die Norm SIA 111 «Modell Planung und Beratung» publiziert. Als Gegenstück zur 2001 erschienenen Norm SIA 112 «Modell Bauplanung» für Bauvorhaben stellt sie den Phasenablauf für rein planerische Vorhaben dar. Während sich das «Phasenmodell» nach SIA 112 rasch etabliert hat, ist die SIA 111 bis heute weitgehend unbekannt geblieben. Im Gegensatz zu ihrer geringen Bekanntheit ist die Bedeutung der Norm angesichts aktueller planerischer Herausforderungen wie dem Umgang mit der Klimaveränderung kontinuierlich gestiegen. Nun soll die Norm revidiert werden.

Komplexe Themen fassbar machen

Initiiert wurde die SIA 111 aus der Überzeugung, dass Prozesse, die kein gebautes Objekt zum Ziel haben, sich oftmals in wesentlichen Punkten vom Ablauf nach SIA 112 unterscheiden. Verglichen mit den Aufträgen, die die Bauwirtschaft vergibt, geht es bei Beratungen, Studien oder Gutachten meist um kleinere Geldbeträge. Dafür sind die Themen häufig komplex und oftmals nur schwer fassbar. 

Die Hauptarbeit steckt deshalb meist darin, eine Problemstellung überhaupt erst fassbar zu machen, diese klar zu umreissen und schliesslich zu lösen. Dieses Bewusstsein fehlt den Auftraggebern jedoch bisweilen. Ausschreibungen zu Planungsaufgaben wie «Massnahmen gegen Hitze in der Stadt» in Form weniger Sätze in einer E-Mail sind keine Seltenheit. Die Definition des Problems übernimmt in solchen Fällen anstelle des Auftraggebers oft das Planungsbüro im Rahmen einer Offerteingabe und somit kostenlos. 

Gerade in kleinen Gemeinden, in denen sämtliche Abteilungen eines städtischen Amts oft von einer Handvoll Personen abgedeckt werden müssen, die Fragestellungen aber nicht minder komplex sind, fehlt es oft am Fachwissen um die erforderlichen Prozesse.

Leitfaden für Planende und Bauherrschaften

Vor allem den Auftraggebern, aber auch den Planerinnen und Planern in der Verständigung mit ihren Auftraggebern soll die Norm SIA 111 künftig noch besser als Leitfaden dienen. Bei der bevorstehenden Revision sollen unter anderem Fragen adressiert werden wie:

  • Welche Abstraktionsebene soll die SIA 111 zukünftig einnehmen, um das weite Feld der oftmals komplexen Themen abzudecken und gleichzeitig genügend Konkretes zu vermitteln?
  • Inwiefern und auf welche Weise sind politische Prozesse in der SIA 111 abzubilden, die häufig über Erfolg oder nicht Erfolg von Aufträgen wie die Bearbeitung von Richtplänen entscheiden?
  • Wo liegen die Berührungsflächen mit der Norm SIA 112, die sich derzeit ebenfalls in Revision befindet?

Für die anstehenden Revisionsarbeiten hat sich die Kommission SIA 111 bereits verstärkt. Im Rahmen einer Nachfolgeregelung sucht sie nun noch eine Präsidentin oder einen Präsidenten

 

Die detaillierte Ausschreibung mit den Kontaktangaben für weitergehende Auskünfte finden sich auf der SIA-Webplattform

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