Dreier­lei Wun­der­kam­mern

Editorial TEC21  11/2021

Date de publication
15-04-2021

Von der düsteren bis gewöhnlichen Nutzung in der jüngeren Geschichte ist heute in dem ehemaligen Zähringerschloss Burgdorf, dem ersten Backsteinbau nördlich der Alpen, nichts mehr zu spüren. Die Gefängniszellen sind aufgelöst, die Büros der kantonalen Verwaltung, die hier bis 2012 residierte, sind ebenfalls nicht mehr zu erkennen. Stattdessen breitet sich über 25 Räume ein kunterbuntes Museum aus, in dem die Exponate aus vormals drei ganz unterschiedlichen Sammlungen in einem neuen Kontext zu entdecken sind.

Das Ganze wird für diejenigen zu einem besonderen Erlebnis, die den Aufenthalt mit einer Einkehr im Restaurant oder unter der stattlichen Linde im Burghof verbinden und anschliessend in den alten Gemäuern Quartier beziehen. Eine Jugendherberge, die organisatorisch und räumlich mit dem Museum verknüpft ist, hält einladende Zimmer bereit. Das Gelände so unterschiedlichen Nutzungen zu verschreiben ist ein kluger Schachzug: Denn nicht nur der Betrieb, auch die Besuchenden profitieren nun von den Synergien auf dem Gelände, das ihnen rund um die Uhr offensteht. Treppauf und treppab erschliesst sich – ganz nebenbei oder mithilfe von mediengestützten Erläuterungen – die sehenswerte Burganlage mit ihrer wechselvollen Historie. Der Blick über Burgdorf, die malerisch bewaldeten Hügel ringsum und ins Flusstal der Emme hinab ist romantisch. Apropos: Es gibt hier auch ein Traulokal.

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