Schönburg, Bern
Die Stadtbildkommission zählte den Hauptsitz der Schweizerischen Post aufgrund der windmühlenartigen Grossform, der Einbettung in die Parkanlage und der städtebaulichen Lage als Bindeglied zwischen Altstadt und Rosengartenquartier zu den herausragenden Bürobauten der 1970er-Jahre. Die Tragstruktur blieb unter Erneuerung der Fassade erhalten. Grosse Eingriffe in den Rohbau waren für zusätzliche Erschliessungen nötig. Die neue Gebäudetechnik verfügt über eine kontrollierte Wohnraumlüftung, intelligente Haussteuerung und ein Blockheizkraftwerk für den Wärmeverbund im Quartier.
Im Hotelflügel mit 188 Zimmern ist der Mittelkorridor aufgrund der hohen Gebäudetiefe überbreit; veränderte Raumgrössen zeigen sich im neuen Fassadenraster. Die gesamte Fassade erhielt eine Natursteinverkleidung (Vert de Salvan aus dem Wallis). Zugunsten eines Anbaus mit Townhouses erfolgte der Abriss des eleganten Kantinenpavillons. Der neue, flache Baukörper ist in Sichtbeton ausgeführt, dem der grünliche Naturstein als Sand beigemischt wurde. Zur Strasse ist ein Gewerbebereich vorgelagert. Durch Einbindung von Hotel, Fitnessstudio und Supermarkt wird der Standort neu belebt und funktioniert als Impulsgeber für die Quartiersentwicklung.
Architektur Bestand (1970): Theo Hotz, Zürich
Nutzung bis 2015: Hauptsitz der Schweizerischen Post
Architektur Umnutzung (2016–2020): Arge Schönburg Theo Hotz Partner und Marazzi + Paul Architekten
Bauherrschaft: Swiss Prime Site
Bausumme: 120 Mio. Fr.
Geschossfläche nach SIA: 8 Obergeschosse, 48 350 m2
Volumen Umbau nach SIA 416: 162 846 m³
Volumen Neubau nach SIA 416: 18 944 m³
Wohnungsmix: 142 2.5- bis 4.5-Zimmer-Wohnungen; Townhouses, Dachterrasse. Miete für eine 3.5-Zimmer-Wohnung: 2000 bis 3000 Fr. inkl. NK.