Auf den ersten Blick haben das Bauen und die Radioaktivität nicht viel gemeinsam. Dennoch gibt es ein Element, das sie stark miteinander verbindet: Radon.
Radon ist ein natürliches Gas, dessen Auswirkungen auf die Gesundheit alles andere als unbedeutend sind. Seine Strahlung ist die Hauptursache für Lungenkrebs bei Nichtrauchern. Aus diesem Grund müssen Baufachleute über die Risiken und die in diesem Zusammenhang zu treffenden Massnahmen aufgeklärt werden.
Da es kein eindeutiges Referenzdokument gibt, in dem die Techniken zur Radonprävention und -sanierung zusammengefasst sind, hat das Centro competenze radon (CCR) der Fachhochschule der italienischen Schweiz (SUPSI) in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Architektur (HEIA) in Freiburg eine Sammlung von technischen Anleitungen erarbeitet und veröffentlicht, die als Unterstützung für Fachleute im Bausektor dienen. Darin enthalten sind Arbeitsbeispiele mit technischen Unterlagen und Fotos sowie qualitative Überlegungen im Rahmen von Präventivmassnahmen bei Neubauten oder Sanierungsmassnahmen bei bestehenden Gebäuden.
Die «Sammlung von technischen Angaben für den professionellen Umgang mit Radon» unter dem Namen Radon Solutions ist das erste Projekt, das Anwendungslösungen zur Unterstützung von Baufachleuten und Radonberatern anbietet und vorstellt. Auf der Website radonsolutions.ch sind das vollständige Dokument und die einzelnen Themenblätter kostenlos zugänglich. Alles ist auf Deutsch, Französisch und Italienisch verfügbar.
Aber was genau findet man in den Datenblättern?
Die Datenblätter sind nach der Art der Intervention geordnet. Die Besonderheiten und Merkmale jeder technischen Lösung werden beschrieben und mithilfe von Skizzen veranschaulicht. Ausserdem werden die möglichen Vor- und Nachteile jeder Lösung hervorgehoben und ein Radardiagramm fasst die wichtigsten Aspekte für Fachleute und Hausbesitzer zusammen: Invasivität des Eingriffs, Wirksamkeit, Nachhaltigkeit, Wartungs- und Implementierungskosten.
Die Umsetzung der geplanten Lösung wird mithilfe spezifischer Bilder genau beschrieben, wobei die Abmessungen, Merkmale und die Funktionalität der verschiedenen Elemente angegeben werden. Kritische Punkte und Elemente, auf die besonders geachtet werden muss, sind ebenfalls angegeben. Jedes Heft bietet somit Zugang zu Empfehlungen, Beispielen für Interventionen und Konstruktionsdetails. Dieses Format ist besonders in der Entwurfsphase hilfreich, da es die notwendigen Informationen in knapper und visuell intuitiver Form enthält.
Radon Solutions stellt ein nicht normatives Dokument dar, das ein grösseres Bewusstsein für das Radonrisiko in Gebäuden fördern und möglichst viele Menschen erreichen soll. Dies nicht nur wegen seiner Anschaulichkeit und Verständlichkeit, sondern auch wegen seiner Anwendbarkeit.
