Nach­hal­ti­ger Stau­mau­er­bau heu­te?

Rentiert sich energetisch der grosse Aufwand eines Neubaus einer Talsperre? Eine überschlägige Rechnung am Beispiel der Spitallammsperre der Kraftwerke Oberhasli KWO.

Publikationsdatum
30-04-2025

Ist ein Staumauerbau heute noch vereinbar mit den Zielen einer nachhaltigen und CO2-neutralen Zukunft? Eine grobe, überschlägige Rechnung ergibt folgendes:

Die Herstellung von 1 m3 Beton erzeugt etwa 300 kg CO2. Bei 220 000 m3 verbautem Beton wären dies etwa 66 Mio. kg CO2. Dies entspräche etwa der Verbrennung von 26.4 Mio. l Erdöl (400 l Öl ergeben etwa 1000 kg CO2). Dies entspricht weniger als dem Tageskonsum an Erdöl in der Schweiz. 

Oder eine andere Annäherung: Für 1 m3 Beton braucht man etwa 460 kWh an grauer Energie. Der Beton für die Spital­lammsperre benötigte folglich ungefähr 101 000 MWh. Dies sind etwa 4 % der jährlichen Energieerzeugung aller Kraftwerksanlagen der KWO, die 2400 GWh pro Jahr erzeugen.

Die grossen Zahlen werden relativiert durch die lange Betriebsdauer und die grosse zur Verfügung stehende Leistung der Anlagen. Als Ausschlusskriterium der Wasserkraft aus der Energieerzeugung halten sie daher nicht her.

(Zugrunde liegende Zahlen aus: beton.org / energie.ch / statista.com)