Fisch im Strom, Strom im Netz, Fisch im Netz

Publikationsdatum
18-10-2018
Revision
18-10-2018

Es gibt Fische, die erzeugen Strom: Zitteraale. Sie sind zwar keine echten Aale, die Angehörigen der Art Electrophorus electricus, aber Strom erzeugen sie tatsächlich. Und dann gibt es Fische, die sind der Stromerzeugung eher hinderlich: alle restlichen Fischarten in den Strömen dieser Welt. Viele von ihnen landen irgendwann im Netz – was Feinschmecker oder profane Verbraucher freut; schliesslich ist ein gegrillter Fisch etwas für den Gaumen. Für seine Zubereitung braucht es natürlich Energie, etwa Gas oder Strom. Und diese Energie muss auch irgendwie ins Netz.
Eine Möglichkeit wäre ein Flusskraftwerk, das einen Strom aufstaut, um Strom zu erzeugen. Nicht nur Angler erkennen hier den Haken an der Sache: Die Wasserkraft behindert oft die notwen­dige Vernetzung der Fische – etwa beim Wandern in die Laich­gebiete. Ver­einfacht gesagt: Je mehr Strom ins Netz geht, desto weniger Fische hat man im Netz. Man könnte na­türlich auch mit Strom fischen, doch das löst das Problem keineswegs.
Und nun auch noch kaum mehr Insekten im (Schmetterlings-)Netz. Eine Futterquelle weniger für die Fische. Mannigfaltige Probleme des modernen Menschen: Wir wollen Strom im Netz, Fische im Strom, aber auch Fische im Netz. Das erfordert ein vernetztes Denken.
 

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