Die Schweiz und die 17 SDG

Publikationsdatum
04-01-2023

Die Schweiz misst ihre nachhaltige Entwicklung anhand der 17 globalen Ziele und 169 daraus abgeleiteter Unterziele. «Einzelne Themen sind schwer fassbar und das Spektrum breit», sagt Corinne Schmidlin, Leiterin der Fachstelle Nachhaltigkeit im Aargau. Dennoch konkretisiert der Mittellandkanton die politische Umsetzung. Vorlagen der Regierung an das Parlament würden einem systematischen Nachhaltigkeits-Check unterzogen, so Schmidlin. Die interne Beurteilung erfolge möglichst breit und ganzheitlich – im Sinne der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Alle vier Jahre erstattet der Kanton Aargau zudem einen Bericht, wie die nachhaltige Entwicklung sozial, ökologisch und öko­nomisch vorwärts- «und den 17 SDG näherkommt», meint Schmidlin.

Auch der Kanton Waadt wendet das «neue Nachhaltigkeitsalphabet» systematisch an. Die Regierung hat die nachhaltige Entwicklung in ihr politisches Legislatur­programm integriert und definiert in einem Aktionsplan, was und wie verbindlich verbessert werden soll. Für das nationale Publikum hat der Bund nun seinerseits eine Webplattform mit Ideen für lokale Nachhaltigkeitsprojekte aufgeschaltet.

Was bei der Umsetzung der Agenda 2030 in der Schweiz auffällt: Noch steckt vieles am Anfang. Erst letztes Jahr haben die Kantone ein gemeinsames Nachhaltigkeitsnetzwerk gegründet. Und in der Privatwirtschaft macht sich der Verband für nachhaltiges Wirtschaften (öbu) daran, Firmen als Partner für die Umsetzung der Agenda 2030 zu gewinnen. Zu den öbu-Mitgliedern gehören in der Schweiz ansässige und teilweise im Inland ­tätige Firmen, die mehrheitlich im Finanzsektor und der Industrie tätig sind.

Verbündete zu suchen und Partnerschaften für die nachhaltige Entwicklung zu bilden, ist für die kantonalen Nachhaltigkeitsverantwortlichen eine wichtige Pendenz. Man sei daran, neben Gemeinden auch Unternehmen vermehrt anzusprechen und aufzuklären. Hierbei ist der Bausektor sehr willkommen: Dessen aktuelles Engagement für Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft wäre ohne gros­sen Zusatzaufwand auf die nachhaltige Entwicklung erweiterbar, so Corinne Schmidlin. «Die Zusammenarbeit von privaten und öffentlichen Akteuren ist für die nachhaltige Entwicklung essenziell und selbst Bestandteil des SDG Nummer 17.»