Das 2000-Watt-Rüeb­li

Kolumne

Publikationsdatum
07-05-2015
Revision
08-10-2015

Jetzt geht’s wieder los: Lifestyle-Magazine beglücken ihr Publikum mit Tipps zum schnellen Erreichen der Bikini-Figur. Doch aus meiner Sicht drehen sich viele dieser Vorschläge nicht um Beauty, sondern allgemein um den Verbrauch und die Bereitstellung von Energie – um Öko­logie also. 

Verzichte ich zum Beispiel darauf, einen Kuchen zu backen, und er­setze ihn durch einen Obstsalat, verkneife ich mir nicht nur 2500 kcal, sondern spare auch 4 kWh. Wenn ich vorher noch die entsprechenden Einkäufe die Treppe hochtrage, statt den Aufzug zu nehmen, verbrauche ich 25 kcal mehr und 0.003 kWh weniger. 

Fahre ich, statt im Stau zu stehen, je eine Stunde mit dem Velo zur Arbeit und zurück, verbrauche ich 1000 kcal statt 4 l Sprit (40 kWh). 

Wenn ich also, wo immer ich kann, eingekaufte Energie durch meine eigene Leistung ersetze, spare ich über den Sommer gerechnet locker 2000 kWh ein. Dass ich dabei etliche Kalo­rien vermeide oder verbrenne, ist reiner Nebeneffekt. 

Genüsslich knabbere ich nun an einem knackigen Karöttchen – weil’s eben schmeckt. Fragt mich jemand blöd, ob ich auch dem Fitnesswahn verfallen sei, so antworte ich cool: Ich tue das für die 2000-Watt-Gesellschaft! Für den Sommer bin ich ohnehin bereit.

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Magazine

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