Key-Va­lue

Date de publication
23-01-2020

Sorgfalt beginnt im Kleinen. Ein winziges Element kann auf die Hochwertigkeit des Ganzen hinweisen. Klar wurde mir das in Kenia durch den Schlüssel einer Unterkunft. Ein feines, von Hand gelötetes Exemp­lar, im Verlauf der Zeit hundertfach poliert, der Bart an ein Inka-Emblem erinnernd, der Ring durch eine dezidierte Wölbung vom Stiel getrennt – kurzum: eine pre­ziöse Klein­skulptur. Im Gästebuch las ich, die Schlüssel seien beim Verlassen des Hauses grundsätzlich beim Concierge abzugeben – was ja nicht aussergewöhnlich ist. Aber die Begründung erstaunte mich dann doch: «Sie sind über hundert Jahre alt, und es wäre schade, wenn sie verloren gingen.»

Tatsächlich kann jede Plastikkarte im Vergleich punkto Alter und Schönheit einpacken. Bei der Banalität des Gegenstands ist sie schnell verlegt oder vergessen – und ebenso schnell ersetzt. Den exquisiten Schlüssel des Hauses in Nairobi aber hütet man sorgfältigst. Dass er nach der langen Zeit noch da ist, ist Beweis genug. Ich weiss, als Redaktorin soll ich keine Reklame machen – aber in dem Fall handelt es sich um eine Empfehlung, und die Key-Values kommen bei dem Haus auch ohne Marketing zum Tragen. Also: Kenia-­Reisenden danielle.fischer [at] tec21.ch (gebe ich gern weitere Aus­kunft) – das Haus übertrifft den ­Schlüssel an Schönheit bei Weitem.