Wah­re Wan­der­kul­tur

Publikationsdatum
29-06-2020

Die Jungfrau-Aletsch- und die Sardona-Region sind einzigartige Weltkulturerbestätten. Seit Neuestem gehören jedoch nicht nur die Gletscher und die Tektonik zum global schützenswerten Kulturgut, sondern auch die Kraxlerei dorthin. Die UNESCO erklärte Ende 2019 den Alpinismus zum ebenso schützenswerten Kulturgut. Ob dies für jegliche Art von physischer und sozialer Grenzerfahrung gilt – vom Montblanc über das Matterhorn bis zum Himalaya-Massiv wird das Gipfelabenteuer teilweise ökologisch überaus fragwürdig inszeniert –, wird leider nicht weiter ausgeführt.

Hier aber ein Vorschlag, welche Kategorie zwingend gemeint sein muss: das «Alpenwandern» als neugierige Fortbewegungsvariante. Der Rapperswiler Landschaftsforscher Dominik Siegrist und mehrere Mitstreiter waren vor drei Jahren nur mit eigener Muskelkraft im europäischen Alpenbogen unterwegs (vgl. TEC21 35/2017) und haben die fast 2000 km lange Auf-und-ab-Traverse von Wien nach Nizza zu Fuss und mit dem Velo absolviert. Neben gutem Schuhwerk vertraute die sich stets wandelnde Wandergruppe auf ihr subjektives und fachlich geschultes Urteilsvermögen. Die Eindrücke und Erlebnisse sind in einem unterhaltsamen Wander-Lesebuch festgehalten.

Besucht werden engagierte Personen und lokale Bürgerinitiativen, die sich der nachhaltigen Entwicklung vor Ort und dem Alpenschutz verschreiben. Anhand von Dominik Siegrists anschaulichem Reisejournal kann man nun selbst entdecken, wie viel wertvolles Kulturgut noch in den Alpen steckt.

Angaben zur Publikation

Dominik Siegrist: Alpenwanderer. Eine dokumentarische Fussreise von Wien nach Nizza. ­Haupt Verlag, Bern 2019. 232 Seiten, Flexobroschur, durchgehend farbige Abbildungen, 14.5 × 21.5 cm, ISBN 978-3-258-08122-9, Fr. 29.–


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