Ro­he Schön­hei­ten

Editorial TEC21  23–24/2021

Publikationsdatum
12-08-2021

Neben raffinierten kunststoffversetzten Materialien aus dem 3-D-Drucker, deren Langzeitfolgen für die Umwelt meistens etwas bedrohlich erscheinen, wirken Backsteine wie gute alte Freunde. Wohl jeder hat bereits einmal eines dieser modularen Elemente aus gebrannter Erde in der Hand gehalten. In unserer Vorstellung verbinden sich mit ihnen gemeinhin Begriffe wie ehrliches Handwerk, menschliches Mass und Stabilität. Vielleicht ist es aus einer Sehnsucht nach diesen Werten heraus, dass Ziegelbauten in letzter Zeit wieder häufiger entstehen, auch in der Schweiz. Dass uns dabei der Backstein in seiner Gestalt immer noch überraschen kann, ist einerseits der Vielfalt seiner Formen zuzuschreiben, andererseits aber auch dem kreativen Umgang einzelner Architektinnen und Architekten mit dem vermeintlich altbekannten Material.

In der neuen Ausgabe stellt TEC21 zwei Gebäude in Zürich vor, die durchaus hybride Gebilde sind; Backsteine kommen in unterschiedlichen Funktionen zum Einsatz und finden Ergänzung durch Sichtbeton. Die Planenden wollen dies nicht verstecken, sondern setzen im Gegenteil die Baustoffe so ein, dass sie sich in ihren Qualitäten und Erscheinungen gegenseitig bestärken. Über die ganz verschiedenen Bauaufgaben hinweg ist den beiden Häusern gemein, dass der Backstein innen und aussen als respektierter Baustoff, nicht als Verkleidung zum Einsatz kommt. Entstanden sind bauliche Skulpturen von grossem expressivem Reiz.

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