Con­fu­sio­ne al­la bo­lo­gne­se

Publikationsdatum
12-10-2017
Revision
13-10-2017

Wie praktisch: Eine gute Stunde Aufenthalt habe ich jetzt in Bologna, bevor mein Anschlusszug Richtung Mailand abfährt. Das reicht locker für einen caffè und einen kurzen Spaziergang. Eben bin ich im 2015 fertiggestellten Tiefbahnhof angekommen, jetzt aber nichts wie raus hier.
Raus? Hier ist eine Rolltreppe, das ist schon mal gut. Die Rolltreppe führt in eine riesige leere Halle, wo ich mich Rat suchend umsehe. Die vielen Linien auf dem Boden, die das Fussgängerleitsystem darstellen, bringen mehr Verwirrung als Hilfe, und die Situationspläne sind zwar grafisch interessant, tragen aber nicht zu meiner Orientierung bei. Weitere zwei Rolltreppen später befinde ich mich in der ebenfalls nahezu menschenleeren Kiss-and-Ride-Zone, dann in einem seltsam überdimensionierten Zwischengeschoss. Ein langer Gang lässt Hoffnung aufkeimen, aber nach einer Kurve geht er noch mal so lang weiter. Ich bekomme Hunger und Durst, muss aufs Klo. Wann bin ich endlich da? Vereinzelte Reisende kommen mir entgegen, ich erkenne Verzweiflung in ihrem Blick.
Nach weiteren Gängen und Treppen er­reiche ich immerhin die Haupt­halle, wo ich in einer Bar eilig ­einen Espresso herunterstürze. Jetzt aber schnell zurück, in einer halben Stunde fährt mein Zug – und der Weg ist lang!

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