Haus Alpenrose, Andermatt

Schweizer Preis für Putz und Farbe

Date de publication

29-01-2021

Tina Cieslik

Head of Content espazium.ch

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Das Auftragen der Farbschichten folgte keinem streng definierten Muster, vielmehr bewegte sich der Maler frei innerhalb eines vorgegebenen Regelwerks. Die einzelnen Farbstriche sind 30–40 cm breit und 1–2 m lang. Sie wurden abwechselnd horizontal und vertikal aufgetragen, nie im schrägen Winkel zur Fassade. Auch wurden sie nicht scharf gezeichnet, ihre Ränder laufen ineinander. Sie beginnen und enden an unterschiedlichen Stellen, sodass kein klares Raster, sondern ein Geflecht von Linien entstand.

Foto: Jürg Zimmermann

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Farbmuster für die Fassade des Hauses Alpenrose in Andermatt. Um einen geeigneten Malerbetrieb zu finden, führten Planer und Bauherrschaft einen zweistufigen Wettbewerb durch.

Foto: Büro Baumberger & Stegmeier

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Als unterliegende Struktur für die Kreidelinien wurde ein Netzlinienplan erstellt, der jedoch nicht direkt ablesbar sein soll. Wird ein neuer Farbstrich gezeichnet, der sich in der Nähe (bis 20 cm) einer Netzlinie befindet, wird der Strich auf die Linie gesetzt. Innerhalb der Fassade werden einzelne Bereiche definiert, die im Vergleich zur Hauptfläche der Fassade heller sind oder eine rote bzw. grüne, dunkler Tonalität besitzen. Diese Felder werden nicht klar abgesetzt, sondern vermischen sich mit den angrenzenden. In den hellen und dunklen Bereichen kommen die selben Farben zur Anwendung wie auf der Hauptfläche der Fassade, jedoch in anderem Verhältnis.

Plan: Baumberger & Stegemeier Architekten

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Farbkonzept

Abbildung: Büro Baumberger & Stegmeier

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Silikat-Kreiden in den gewählten Farbtönen und Arbeitsmaterialien.

Abbildung: Büro Baumberger & Stegmeier Architekten

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Norbert Rixen beim Auftragen der Farbe.

Foto: Büro Baumberger & Stegmeier

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Aufbringen der nichtdeckenden Farbschichten

Abbildung: Büro Baumberger & Stegmeier

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Aufbringen der ersten bis dritten Farbschicht

Abbildung: Büro Baumberger & Stegmeier

Das Haus Alpenrose liegt am Festplatz des Tourismusresorts Andermatt und bildet den Auftakt zu dessen Hauptgasse. Wegen seiner exponierten Lage sollte es sich besonders hervorheben – als Referenzen dienten ähnliche Bauten der alpinen Architektur vom Ende des 19. Jahrhunderts. Das Haus ist zudem nur wenige Wochen im Jahr bewohnt und präsentiert sich meist mit geschlossenen Läden.

Die Bemalung ist weder figurativ noch konkret, sondern erzeugt eine mehrschichtige Buntheit, die sich – obwohl offensichtlich neu – mit patinierten Fassaden und dem Bedürfnis nach historischer Identität eines gealterten Hauses auseinandersetzt. Abstrahierte Bildergruppen auf den Fensterläden beleben die Fassade auch in geschlossenem Zustand.

Um eine möglichst grosse Farbstabilität zu gewährleisten, wurde wie bei den historischen Vorbildern mit mineralischen Pigmenten auf Silikatbasis gearbeitet. Das Überlagern mehrerer nicht deckender Farbschichten verleiht der Fassade einen leicht verwaschenen Ausdruck und eine interessante Tiefenwirkung. Während die grosse Mehrheit der eingereichten Projekte das Potenzial von Putz auslotete, setzte man beim Haus Alpenrose ganz auf die Möglichkeiten von Farbe.

Haus Alpenrose, Tourismusresort Andermatt
Neubau 2016–2019

Bauherrschaft
Andermatt Swiss Alps AG, Ganter Group

Architektur
Baumberger & Stegmeier Architekten, Zürich

Malerarbeiten
Maler Rixen, Erstfeld

Beratung Farbgestaltung
Renzo Gregori, Langnau am Albis

Haus Al­pen­rose, An­der­matt

Schweizer Preis für Putz und Farbe

Haus Alpenrose, Andermatt