14. VSLI-Ta­gung im Fo­rum Zug

An der von der Vereinigung staatlicher und kommunaler Leiter Immobilien (VSLI) veranstalteten Tagung vom 28. November 2019 trafen sich im Theater Casino Zug Vertreter der öffentlichen und privaten Immobilienbranche zum Erfahrungs- und Gedankenaustausch. Der Morgen war dem Holzbau gewidmet.

Date de publication
13-12-2019

Ganz zu Beginn des Anlasses konfrontierte die Moderatorin, Melanie Brunner-Müller, Geschäftsleitung Organisation und Kommunikation Lignum Holzwirtschaft Zentralschweiz, das Publikum mit ein paar Thesen: «Ich habe schon mit Holz gebaut» oder «Ich bekomme für mein geplantes Gebäude kein Schweizer Holz». Ein Grossteil der Anwesenden beantwortete beide Fragen mit ja.

Daniel Fässler, Ständerat und Präsident von Wald Schweiz und Präsident Immobilien Schweiz, sprach in seinem Vortrag unter anderem von kleinen Sägereibetrieben, die verschwinden, und wenigen grossen, die wachsen. Thomas Rohner, Professor für Holzbau und BIM an der Berner Fachhochschule, plädierte für spannende Projekte, die auch junge Fachleute interessieren. Er räumte auf dem Vorurteil Holzbauten seinen teurer als Massivbauten – denn volkswirtschaftlich betrachtet sei Holz immer günstiger. Achim Schafer, Sektion Holz- und Waldwirtschaft, Bafu, Aktionsplan Holz, erläuterte, öffentliche Bauherren sollten bei ihren Projekten explizit Holzbau einfordern. Darüber hinaus solle jeder Schritt bei einem Bauprojekt so geplant sein, dass Holz eine Chance hat – so sollten zum Beispiel bereits für die Wettbewerbsjurierung die richtigen Leute gewählt werden oder als Wettbewerbskriterien «Lehrlingsplätze» und «Transportwege» eine Rolle spielen. Für das Beschaffungswesen für Schweizer Holz versprach Achim Schafer, dass entsprechende Anleitungen von seitens der KBOB nächstes Jahr folgen würden.

Neben den durchwegs positiven Stimmen gegenüber Holzbauten kamen aus dem Publikum aber auch Statements, die auf eine weniger rosige Seite in der Holzwirtschaft und im Holzbau hindeuteten – so das Angebot an Schweizer Holz, bei dem es doch noch einige Stolpersteine gibt, oder der Absatz von Rohholz, das in grossen Mengen in den Wäldern liegen bleibe. Weitere Themen wären gewesen, was Giftstoffe im Holzbau auf lange Sicht bewirken, oder die Transportwegbilanz vom Holz im Wald bis zum Fertigmodul auf der Baustelle.

Es folgen weitere Anlässe des VSLI zum Thema Holz, unter anderem am 20.03.2020 in St. Gallen. Weitere Informationen: www.vsli.ch