Trü­ge­rische Idylle

Date de publication
20-09-2018
Revision
20-09-2018

Es ist Kulturerbejahr – also auf nach Werdenberg im St. Galler Rheintal! Der Spaziergang durch die engen Gassen des Burgstädtchens fühlt sich an wie eine Reise zurück ins Mittelalter. Wir sind umgeben von Riegelhäusern, fernab von Lärm und Verkehr.
Werdenberg wurde im 13. Jahrhundert erbaut und ist die älteste Holzsiedlung der Schweiz. Die Gemeinde preist ihr mittelalterliches Kleinod gar als «älteste Stadt der Schweiz» an. Die Häuser und ihre Vorgärten sind geschmückt mit farbenprächtigen Blumen. Doch die Idylle hat auch ihre Schattenseiten: Pro Jahr kommen knapp 20 000 Besucher in das historische Städtli. Eine gewaltige Zahl, bedenkt man, dass in der Siedlung gerade mal 60 Personen wohnen.
Die Touristen reisen nicht wie im Mittelalter mit Ross und Wagen an. Die meisten kommen mit dem Auto nach Werdenberg – ich schliesse mich da nicht aus. Vor den Toren des historischen Städtchens stehen 570 Parkplätze kostenlos zur Verfügung. Die Infrastruktur musste den Besucherströmen angepasst und ausgebaut werden.
Tourismus schafft aber auch Arbeitsplätze, ohne diese würde die Jugend abwandern. Und: Geschichte braucht Raum und Struktur. Das ist gut so. Vielleicht sind die Parkplätze ja dereinst auch mal Geschichte.
 

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