Red­ner­ka­rus­sell

Alle zwei Jahre, im Vorfeld der Swissbau, türmen sich im Post­eingang die Einladungen zu Veranstaltungen aller Art. Ar­beitet man zudem noch in einem Bereich, in dem gerade die Weichen neu gestellt ­werden, potenziert sich der Effekt. Mit all den Veranstaltungsprogrammen zur Energie­wende liessen sich innert kürzester Zeit die Wände des eigenen Büros lückenlos tape­zieren.

Studiert man die Themen und die Referierenden genauer, stellt sich jedoch relativ schnell ein Déjà-vu ein. Viele Vortragende ­werden von Veranstaltung zu Veranstaltung weitergereicht und stellen dort die immer wieder gleichen Projekte vor. Das verwundert insofern nicht, als die Schweiz nun mal ein kleines Land mit einer begrenzten Anzahl an Fachpersonen und Projekten in einem Themenbereich ist.

Wesentlich inspirierender für das Publikum wäre es allerdings, wenn sich die Veranstalter stärker als bisher die Mühe machen würden, über den Tellerrand, sprich die Landesgrenzen hinaus nach Themen und Fachleuten zu suchen. Das wäre zwar wesentlich aufwendiger, würde aber für frische Anregungen ausserhalb des üblichen Karussells sorgen – mit dem einzigen Nachteil, dass die Einladungs-­Empfänger die Postflut nicht mehr ohne Bedauern im ­Papierkorb entsorgen können.