RhB Bergbahn mit Tradition
Das Zeughaus Bergün beherbergt seit Juni das Bahnmuseum Albula. Damit ist ein vor zehn Jahren erdachtes Projekt Wirklichkeit geworden.
Im Mai 2011 konnten durch Zuwendungen privater Stiftungen die Arbeiten für das Bahnmuseum Albula aufgenommen werden. Es steht für die kulturellen und historischen Werte der wohl spektakulärsten Alpenbahn Europas. Auf 1300 m2 Ausstellungsfläche lassen sich anhand von rund 400 Exponaten die Geschichte der Rhätischen Bahn und ihre Auswirkungen auf das Alltagsleben der Menschen nachvollziehen. Die Dauerausstellung zeigt Raumbilder, interaktive Elemente und Exponate aus der Sammlung. Sonderausstellungen sowie ein Veranstaltungsprogramm greifen Fragen der Besucherinnen und Besucher auf und machen geschichtliche Zusammenhänge ebenso erlebbar wie die Denkarbeit eines Bauingenieurs am Zeichenbrett oder die schwere Arbeit eines Heizers auf der Dampflok vor 100 Jahren.
Ein derzeit im Entstehen begriffenes, detailliertes Bahnmodell im Massstab 1:45 zeigt die Gebäude entlang der Albulalinie im Zustand der 1950er- und 1960er-Jahre. Zur Modellanlage gehört eine Werkstatt, in der Modellbauer Bernhard Tarnutzer in der Regel an Mittwoch- und Sonntagnachmittagen anzutreffen ist. Anschaulich gemacht sind zudem Überlegungen zu Strecken- und Höhendistanz, Beschaffenheit der Steine, Mindestradien für Kurven, Rollmaterial und Baukosten. In einem Schaudepot finden sich 600 Objekte zu Rollmaterial, Gleisbau und Kommunikationstechnik. Ein besonderes Erlebnis für grosse und kleine Bahnfans dürfte die Krokodillokomotive der RhB mit Fahrsimulator bieten.
Blick über den Tellerrand
Derzeit wird als Wechselausstellung eine Dokumentation über die Kalka-Shimla-Bergbahn in Nordindien vorgestellt. Diese Bergbahn ist in verschiedener Hinsicht vergleichbar mit den Albula- und Berninastrecken: Beide Bahnen wurden im Jahr 2008 ins Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen, überwinden auf spektakuläre Art Bergstrecken und werden als Alltagsbahnen von der Bevölkerung benutzt.