Rep­ti­lien­freund

Date de publication
15-11-2018
Revision
15-11-2018

Ich traute meinen Augen nicht, als ich auf einer Wanderung Richtung Etzel an diesem riesigen Sockel vorbeikam. Eine solide Basis ist immer gut, das dachte sich wohl der Bauherr, als er diese Stützmauer um sein Haus bauen liess. Vielleicht leidet er unter einer diffusten Welt­angst und möchte sich von der Umgebung abschotten. Bestimmt hat er von der oberen Plattform einen hervorragenden Ausblick. Und das an einem nur sanft ansteigen­den Hang – die Oberkante des Aushubs des zukünftigen Nachbarhauses im Vordergrund zeugt vom umliegenden Niveau. Ob es sich bei der ­Erhebung um einen vereinzelten Moränenhügel handelt oder ob der Bauherr den Hang aufschütten liess? Aber was war dann vorher an seiner Stelle? Und welche Behörde hat das bewilligt? Ich frage mich auch, was die Mauer gekos­­tet hat, ver­glichen mit dem Haus. Leider habe ich von der Strasse aus nur einen kleinen Teil davon ge­­sehen – wie die Kapitäns­kabine eines ­grossen Dampfers vom Quai aus nicht sichtbar ist, so liegt das Haus von unten etwas versteckt. Ich ­nehme mir vor, vom Etzel aus nochmals einen Blick darauf zu wer­fen. Aber da es zu regnen beginnt, kehren wir frühzeitig um. Wie auch immer – neben Steinlieferanten und dem Bauherrn freuen sich bestimmt die Eidechsen über den Sockel!
 

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