Zu­kunfts­tag – der Nach­wuchs im Ge­spräch

Im Rahmen des Zukunftstags besuchten sieben Kinder und Jugendliche die Redaktion von TEC21. Im Gespräch erzählen sie von ihrer Wohnsituation und ihren Zukunftsplänen.

Publikationsdatum
24-11-2014
Revision
01-09-2015

TEC21: Wir begrüssen euch am Zukunftstag zum Gespräch über eure persönliche und berufliche Zukunft. Zuerst aber uns interessiert die Gegenwart: Wo wohnt ihr? Und vor allem wohnt ihr gerne dort?
Kassim (11 Jahre): Ich wohne im Zürcher Stadtkreis 6 und wohne gerne dort. Es ist dort schön, weil meine Kollegen nah sind und auch der Schulweg kurz ist.

TEC21: Könntest du dir einen noch schöneren Ort vorstellen?
Kassim: Wenn es in Afrika besser Schulen gäbe, würde ich gerne dorthin ziehen...
Latif (Bruder, 14 Jahre): Eigentlich gefällt es mir auch gut; recht viele Kollegen leben direkt in der Umgebung. Aber noch lieber wohnen würde ich in einer fetten und bonzenmässigen Villa, egal ob diese in Zürich, Hawaii oder in Miami steht.  

TEC21: Hast du früher schon woanders gewohnt?
Latif: Früher wohnten wir auf der anderen Strassenseite; wir konnten aber in die nun grössere Wohnung wechseln.
Seyman (12 Jahre): Ich wohne ebenfalls im gleichen Quartier. Mir gefällt besonders, dass die meisten Kollegen am selben Ort leben. Und auch die Schule ist nah.

TEC21: Könntest du dir einen schöneren Ort vorstellen?
Seyman: Jetzt grad nicht; aber später wird es mich sicher woanders hinziehen.
Elias (11 Jahre): Ich wohne in der Nähe des Irchelparks. Mir gefällt es sehr, weil es viel Platz hat, unter anderem eine grosse Wiese und es sehr viel Licht hat. Die Siedlung, in der ich wohne, ist zudem sehr kinderreich.
Lewa (11 Jahre): Ich wohne im Kreis 5; es gefällt mir gut, aber ich würde noch lieber am Zürichsee wohnen. Dann hätte ich ein Boot sowie ein Haustier, entweder ein Hund oder eine Katze.

TEC21: Die Umfrage zeigt, ihr seid nicht nur zufrieden mit der aktuellen Wohnsituation: Was würdet ihr vor allem ändern, wenn ihr dem Stadtbaumeister Befehle erteilen könntet?
Kassim: Es würde sicher mehr grün ertragen.

TEC21: ...mehr Bäume oder Wiesen?
Kassim: ...ja, mehr Bäume und mehr Parks. Ich denke, für kleine Kinder wäre das sehr gut. Weil ich habe das selbst auch genossen, als ich noch jünger war.
Latif: Ich würde eher Häuser abreissen statt Neues dazu bauen. Zürich ist eine sehr verbaute Stadt. Mehr Wälder fände ich zudem gut.
Seyman: Im Moment gefällt mir Zürich gut. Es sieht ganz schön aus; nur einzelne Häuser könnte man sicher entfernen.

TEC21: Stört dich eines besonders?
Seymann: Da fällt mir keines ein; ausser vielleicht das Allenmoos-Schulhaus. Das könnte etwas grösser sein.
Kassim: Es macht aber nur den Anschein, dass es klein ist. Mit einem Freund war ich neulich in einem sehr hohen Raum, den sonst nur Lehrer benutzen. Es gibt da offensichtlich viele Räume, die wir Schüler nicht kennen.
Elias: Aber im Gegensatz zu anderen Schulhäusern ist das Allenmoos kleiner und altmodischer. Es gibt ein Schulhaus in Zürich, das ist fast ganz aus Glas und zuoberst ist die Turnhalle; in einer derart modernen Schule wäre ich gerne. Mir fehlen in Zürich ausserdem freie Flächen und eine Rampe zum Skaten. 
Lewa: Ich hätte gerne, wenn es viel mehr moderne Häuser gäbe. Und ein Meeranstoss wäre auch nicht schlecht.

TEC21: Das fänden wir auch cool.
Lewa: ... mir gefallen zudem moderne Einfamilienhäuser, die nicht teuer sind. In Zürich dürfte es mehr davon geben.

TEC21: Und was möchtet ihr selber gerne zur Verschönerung der Stadt beitragen? Wollt ihr überhaupt in Zürich wohnen bleiben, etwa wenn ihr erwachsen seid?
Elias: Ich möchte sicher in Zürich oder in der Schweiz bleiben; wir haben sauberes und fliessendes Wasser. Sonst kenne ich mich in Costa Rica oder Italien aus; aber dort zu leben, wäre schon etwas anders.

TEC21: Und was möchtest du gerne beruflich machen?
Elias: Ich würde gerne als Lehrer arbeiten und daneben noch Comics zeichnen.
Lewa: Mir würde die Arbeit als Architektin oder Innendesignerin gefallen. Oder als Anwältin oder Richterin zu arbeiten, kann ich mir ebenfalls gut vorstellen.
Seyman: Meine Traumberufe sind Architekt oder Lehrer. Auf jeden Fall aber muss es eine Arbeit, die Spass macht und bei der man genug verdient.

TEC21: Und wie willst du dir deine Bonzenvilla verdienen?
Latif: Ich möchte in der Gastronomie arbeiten oder eher gesagt als Hotelfachmanager. Die besten Hotels, die ich kenne, sind das Novotel beim Flughafen Zürich und das Mövenpick in Daressalam, Tansania. Das ist recht schön, aber auch teuer.
Kassim: Ich wäre gerne Architekt; ich interessiere mich aber vor allem für archäologische Funde. Obwohl meine Mutter mir auch schon gesagt hat, ich soll Ranger in einem Nationalpark werden.

TEC21: Zum Abschluss machen wir einen Rollenwechsel: Welche Fragen möchtet ihr uns stellen?

Kassim: Macht es euch Spass, auf der TEC21-Redaktion zu arbeiten?
Paul: Ja sehr. Das Team besteht aus tollen Leuten und die Themen, wozu ich Informationen sammeln muss, machen Spass und machen von selbst neugierig.
Danielle: Ich arbeite auch gerne hier; ich finde, ich habe einen tollen Job. Hier kommen verschiedene Leute aus verschiedenen Bereichen zusammen. Was mich leidenschaftlich interessiert sind zudem Themen aus der Entwicklungszusammenarbeit.

Elias: Müsst ihr immer im Büro sitzen?
Paul: Nein – mehrheitlich schon, aber nicht immer. Heute vormittag zum Beispiel war ich in Bern und habe eine Fachmesse über Energie und Bauen besucht. Da treffe ich jeweils andere Leute, mit denen ich Gespräche führen kann.
Danielle: Oft darf man sogar weit reisen: Wir waren vier Tage in Venedig, um eine grosse Architekturausstellung zu besichtigen und darüber zu berichten. Als Journalisten ist man häufig unterwegs, etwa um ein neues Gebäude oder einen neuen Staudamm zu besichtigen oder man besucht man Fachleute, um mit ihnen so wie hier ein Interview zu führen.

Latif: Und was war euer Traumberuf, als ihr so alt wart, wie wir jetzt?
Paul: Journalist war eigentlich nie ein Thema. Als kleiner Junge bewunderte ich Lastwagenchauffeure, weil wir an einer Überlandstrasse wohnten. Nachher interessierte ich mich für den Beruf als Chefkoch, und lange Zeit wollte ich Flugzeugpilot werden.
Danielle: Ich wollte Schauspielerin werden; mein grosser Traum war, auf der Bühne zu stehen. Dann wollte ich Medizin studieren und am Schluss ist es Architektur geworden. 

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