Zür­cher Ar­chi­tek­ten bau­en Ver­lags­haus für Ber­li­ner Zei­tung

E2A Piet Eckert und Wim Eckert Architekten gewinnen internationalen Wettbewerb für den Neubau der taz in Berlin.

Publikationsdatum
31-07-2014
Revision
25-08-2015

Für 20 Millionen Euro soll bis 2017 in der Nähe der bisherigen «taz»-Zentrale in Berlin-Kreuzberg ein Neubau entstehen. Der Entwurf von E2A Architekten kombiniert städtebaulich die Themen Block und Ecke: Entlang der Friedrichstrasse wird die Berliner Traufhöhe übernommen und der Block weitergeführt; durch einen sanften Rücksprung der Fassade an der Friedrichstrasse entsteht ein klar akzentuierter, von der Strassenflucht zurückspringender Eingangsbereich. Strasse, Ecke und Hof werden somit zum städtebaulichen Leitmotiv und überführen den möglichen Gebäudeumschlag des geltenden Bebauungsplans in eine einfache und prägnante Volumetrie. 

Die architektonische Gestalt des Gebäudes erinnert an den Moskauer «Schabolowka»-Radioturm von Wladimir G. Schuchow aus den frühen 1920er-Jahren, dessen Struktur, als Netz ausgebildet, mit möglichst wenig Material maximale Tragfähigkeit erreichte: Sinnbild eines Tragsystems, in dem jedes Element die gleiche Wichtigkeit hat. Das Netz ist eine Struktur, in der alle Teile gleichviel zu leisten haben und nur zusammen Stabilität erreichen. Es ist ein System ohne Hierarchie.

Die Taillierung im Grundriss durch den Hof und den Rücksprung erlaubt es der Tragstruktur, sich lediglich als dünnes Netz an der Peripherie des Hauses abzubilden und dadurch im Inneren auf zusätzliche aussteifende Strukturen zu verzichten. Die über 13m frei spannenden, als Edelrohbau geplanten Bürogeschosse sind in der Lage, flexibel auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Arbeitsformen zu reagieren.

Im Zentrum des neuen Hauses befindet sich hinter Glas die Treppenskulptur, die in Ihrer Dimension und Plastizität mehr ist als nur Geschossverbindung: Im Erdgeschoss als einläufiger und grosszügiger Aufgang geplant, wird der Treppenlauf zur vertikalen Fussgängerzone des neuen Hauses. Die Zwischenpodien sind Treffpunkte und Ort der Begegnung und des informellen Austauschs. 

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