Work­shop zum Ge­bäu­de­en­er­gie­aus­weis

Welche Bedeutung hat der Gebäudeenergie­ausweis der Kantone (GEAK) für die energetische Aufrüstung des Gebäudeparks Schweiz? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Workshops von SIA-Energieexperten.

Publikationsdatum
18-12-2014
Revision
25-08-2015

In Zusammenhang mit der ­Stellungnahme des SIA zu den MuKEn 2014 (Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich) und der Diskussion zum Gebäudeenergieausweis in der Kommission 2031 hatte der SIA am 14. November zu einem Workshop zum Thema eingeladen. Unter der Moderation von Adrian Altenburger wurden in vier Gruppen unterschiedliche Themen diskutiert. Angeregt dazu haben Referate von Martin Ahrend, Projektleiter GEAK (Gebäudeenergieausweis der Kantone), und Charles Weinmann, Präsident der SIA-Kommission 2031.

Derzeit verfolgen die Kantone unterschiedliche Ansätze, um den GEAK verstärkt anzuwenden. Mit Blick auf die Praxis dominierte unter den Workshopteilnehmern die Meinung, die Kantone sollten zunächst weitere Erfahrungen sammeln, bevor man sich auf die Empfehlung eines bestimmten Ansatzes festlegt. In Kantonen, wo der GEAK schon gefördert bzw. gefordert wird, ist bei der Anzahl erstellter GEAK ein starker Anstieg zu verzeichnen. Kantone, die bisher eher abgewartet haben, werden aufgefordert, Möglichkeiten einer vermehrten Anwendung des GEAK zu prüfen.

Im Gegensatz zum GEAK bestehen beim sogenannten GEAK-Plus noch viele offene Fragen. Auf Kritik stiessen nicht zuletzt die ungleich höheren Erstellungskosten, die gemessen an der Fundiertheit der Aussage den Preissprung gegenüber dem herkömmlichen GEAK kaum rechtfertigen können. Der SIA wird sich intern vertieft mit dem Thema beschäftigen und ge­gebenenfalls einen weiteren Workshop organisieren. Die Teilnehmer verständigten sich auf das folgende Resümee: Das Instrument des GEAK an sich überzeugt und hat fraglos Zukunft. Trotzdem erscheint es den Teilnehmer derzeit noch zu früh, einen allgemeingültigen GEAK-Zwang zu fordern. Hinsichtlich der gesetzlichen Regelungen besteht bei einigen Kantonen ein deutlicher Nachholbedarf. 

Um mithilfe des GEAK die Transformation des Gebäudeparks Schweiz im Sinn der Energiestrate­gie 2050 unterstützend beeinflussen zu können, ist es wichtig, dass die Experten aus dem Ingenieurwesen geeint auftreten, um die Politik von den Vorteilen des Gebäudeenergieausweises zu überzeugen. Details der Umsetzung können parallel dazu geklärt werden. 

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